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Nostalgie

Bald sind es 22 Jahre, dass ich in München lebe. Im Herbst 1995 zog ich – nach einem zweijährigen Intermezzo im Norden Deutschlands – wieder in den Süden. Anlass war die Jobzusage einer kleinen Softwarefirma im Münchner Vorort Unterföhring. Was ich in den zwei Jahren in Osnabrück schätzen gelernt hatte, war die Live-Musik-Szene. Wenn man wollte, konnte man an jedem Abend der Woche eine Kneipe finden, in der man für wenig Geld lokalen Rock- oder Bluesbands lauschen konnte.

In München musste es viele solcher Kneipen geben. Google gab es noch nicht. Aber neue Arbeitskollegen, die man fragen konnte. Einer von ihnen empfahl mir Schwabing, da sollte ich doch mal in die Schwabinger Sieben, die Tomate oder das Schwabinger Podium hineinschauen. Aus dem oder im vorigen Satz wurde ein und. Denn ich fing an einem Samstagabend in der Sieben an, ging irgendwann weiter in die Tomate und beendete den Abend im Podium.

Schwabinger Podium

Schwabinger Podium

Die Schwabinger Sieben sah ich erst viele Jahre später – nach ihrem Umzug – wieder, die Tomate – so weit ich mich erinnere – gar nicht mehr. Aber das Podium besuchte ich immer wieder. Und das aus einem einfachen Grund. Es war die Band, die an jenem ersten Abend dort gespielt hatte, die Trouble Boys. Welche Bedeutung diese Band noch in meinem Leben haben würde, ahnte ich damals aber noch nicht.

Ich mochte die Musik, die sie spielten („den ganzen alten Scheiss“). Und mir gefiel wie sie sie spielten. Rockklassiker und ein paar Eigenkompositionen. Und das ganze in einer Location, die dazu passte.

Über die Jahre ging ich immer wieder hin. In den ersten Jahren war es auch ganz einfach, die Trouble Boys spielten an – gefühlt – jedem Samstagabend im Podium. Meist verbrachte ich den ganzen Abend dort, manchmal auch nur den späteren Teil davon. In den letzten Jahren wurden die Auftritte im Podium seltener.

So war es auch klar, dass ich – als ich vor ein paar Jahren – meine heutige Frau kennen lernte, mit ihr dort hin ging. Mit einer coolen Location und einer coolen Band kann man nicht viel falsch machen. Dachte ich. Und sollte recht behalten. Sogar mehr als ich davor gedacht hatte… Sie kannte nicht nur die Band, sie kannte ihre Mitglieder alle persönlich. Die Welt kann manchmal verdammt klein sein… 🙂

Auf dem Weg zur besonderen Gelegenheit

Auf dem Weg zur besonderen Gelegenheit

Die Trouble Boys ist nicht die einzige „gemeinsame Band“ von uns. Da gibt es auch noch Pink Floyd, Dire Straits und andere. Aber die Trouble Boys haben einen ganz großen Vorteil, man kann sie fragen, ob sie für einen bei einer besonderen Gelegenheit spielen würden. Bei Pink Floyd oder Dire Straits ist das allein schon deshalb schwierig, weil sie nicht mehr existieren (wahrscheinlich gäbe es auch sonst Probleme, die einer solchen Idee im Wege stehen würden…). So war es klar, dass wir die Trouble Boys fragen würden, als diese besondere Gelegenheit im Raum stand. Und das beste daran war, es kam zu dieser besonderen Gelegenheit und einem grandiosen Auftritt der Trouble Boys (Let’s rock!).

Die besondere Gelegenheit

Die besondere Gelegenheit

Hier könnte diese Geschichte ein Ende finden. Tut sie aber nicht. Denn die Trouble Boys waren für mich immer auch mit dem Schwabinger Podium verbunden. Und dessen Ende stand leider schon seit ein paar Jahren immer wieder im Raum. Schwabing braucht wohl mehr Luxuswohnungen. Damit sich die Bewohner dieser Wohnungen am besonderen Flair Schwabings erfreuen können. Der Haken ist nur, dass genau dieser Flair durch die Luxuswohnungen immer mehr verschwindet. Ich habe nichts gegen Luxuswohnungen. Ich finde es aber unendlich schade, dass die Münchner Live-Musik-Szene immer mehr ausstirbt.

Trouble Boys

Trouble Boys – Der vorletzte Abend im Podium

Den letzten Abend erlebte das Schwabinger Podium am 28. Februar 2017. Mit einem Konzert der Trouble Boys. Ein Abend voller Erinnerungen. Und mit einer fantastisch aufgelegten Band. Und einem wunderschönen Purple Rain an seinem Ende.

Trouble Boys

Trouble Boys – Der letzte Abend im Podium

Lang lebte das Schwabinger Podium.
Lang leben die Trouble Boys. Hoffentlich. Wenn auch nicht mehr im Podium. Leider.

Schwabinger Weihnachtsmarkt

Andere Location: Schwabinger Weihnachtsmarkt

Die ersten Zwanzig

In Erinnerung an Jörg

15. Oktober 1986
Stuttgart
Mit dem Tag der Erstsemestereinführung an der Physik-Fakultät der Universität Stuttgart beginnt für mich die Studienzeit. Zwei anderen Neu-Studenten, mit denen ich in den nächsten Jahren viel Zeit verbringen werde, begegne ich während der Erstsemestereinführung zum ersten Mal.

Physik-Hochhaus der Universität Stuttgart

Physik-Hochhaus der Universität Stuttgart

30. September 1993
Stuttgart
Der Tag der Exmatrikulation ist auch das Ende meiner Stuttgarter Zeit. Der Arbeitsmarkt ist – auch für Neu-Physiker – alles andere als gut. Über drei Ecken erhalte ich das Angebot bei einem Hersteller für Windkraftanlagen arbeiten zu können. Dafür ziehe ich Anfang Oktober 1993 nach Osnabrück, in den Norden Deutschlands. Meine Studienfreunde – auch die beiden oben erwähnten – bleiben in Stuttgart, sie hatten sich für eine Promotion entschieden.

Zumindest einmal im Jahr treffe ich die Studienfreunde wieder. Meist in der Weihnachtszeit, immer in Stuttgart. Im Laufe des Jahres 1996 endet auch für sie endgültig die Zeit des Studiums und sie verstreuen sich quer über Deutschland. Ich selbst war zu diesem Zeitpunkt schon von Osnabrück nach München weitergezogen. Deshalb schlug ich ein Wiedersehenstreffen in Bayern vor, genaugenommen am Rand der Alpen.

1
1996
Garmisch-Partenkirchen und Umgebung
Ende August treffen wir uns auf dem zwischen Garmisch-Partenkirchen und Mittenwald gelegenen Campingplatz Tennsee. Das Wetter ist regnerisch und kühl. Neben Besuchen der Partnachklamm und des Walchensees erleben wir ein wohl als historisch zu bezeichnendes 7:1 im Eishockey-Länderspiel zwischen Deutschland und Tschechien.

Campingplatz Tennsee

Campingplatz Tennsee


Olympia Eissportzentrum: World Cup-Eishockey-Länderspiel Deutschland - Tschechien

Olympia Eissportzentrum: World Cup-Eishockey-Länderspiel Deutschland – Tschechien


Partnachklamm

Partnachklamm


Dass dieses Treffen für uns Fünf eine lange Tradition begründen wird, das war uns allen damals bestimmt noch nicht bewusst. Auf jeden Fall wollten wir uns im darauf folgenden Jahr wieder treffen. Auf einem Campingplatz werden wir aber – zumindest bis heute – nicht mehr übernachten.

2
1997
Niederlande
Eine feste Unterkunft haben wir auch 1997 noch nicht. Wir mieten uns für Anfang Oktober ein Boot und tuckern von Woubrugge aus über die Kanäle und Seen Hollands. Unerfahren wie wir alle im Bootsfahren sind, bleibt das eine oder andere kleinere Missgeschick nicht aus. Zwei Steuerkonsolen an Bord machen das Bootsfahren dabei nicht unbedingt einfacher. Kaputtes Geschirr und eine Schramme am Boot zeugen am Ende davon. Trotzdem – oder vielleicht gerade deshalb – wird diese Reise im Rückblick immer für Heiterkeit sorgen.

Bootstour Holland

Bootstour Holland


Bootstour Holland

Bootstour Holland


Bootstour Holland

Bootstour Holland


Bootstour Holland

Bootstour Holland

3
1998
Fränkische Schweiz
Wiederum Anfang Oktober findet das dritte Treffen statt, halbwegs in der Mitte von unseren damaligen Wohnorten in der Fränkischen Schweiz. Höhlen und andere geheimnisvolle Orte stehen auf dem Programm, dazu ein Ausflug nach Bamberg.

Ruinentheater im Felsengarten von Sanspareil

Ruinentheater im Felsengarten von Sanspareil


Ferienwohnung Kirchahorn

Ferienwohnung Kirchahorn


Druidenhain Wohlmannsgesees

Druidenhain Wohlmannsgesees


Altes Rathaus Bamberg

Altes Rathaus Bamberg

4
1999
Prag
Nach den eher Natur-orientierten ersten drei Studie-Reisen steht im Juli 1999 mit der tschechischen Hauptstadt Prag zum ersten Mal eine reine Städtereise an.

U Fleku Prag

U Fleku Prag


Prag

Prag


Prag: Moldau, Karlsbrücke, Nikolauskirche, Burg, St.-Veits-Kathedrale

Prag: Moldau, Karlsbrücke, Nikolauskirche, Burg, St.-Veits-Kathedrale

5
2000
Budapest
Budapest im hochsommerlich-heißen Juli ist das Ziel im Jahr 2000.

Budapest

Budapest


Budapest

Budapest


Matthiaskirche Budapest

Matthiaskirche Budapest


Budapest: Kettenbrücke, Donau, Palais Gresham (Sezessionspalast) und St.-Stephans-Basilika

Budapest: Kettenbrücke, Donau, Palais Gresham (Sezessionspalast) und St.-Stephans-Basilika

6
2001
Malta
Malta ist das erste Ziel im Süden Europas, das wir anlässlich unserer jährlichen Treffen besuchen. Über den 1. Mai fliegen wir für ein paar Tage dorthin, haben unsere Unterkunft in Valletta, fahren aber auch mit dem Mietwagen kreuz und quer über die Insel. Bei der Aussage „Fuel is extra“ war uns allerdings nicht klar, dass der Mietwagen überhaupt erstmal „Fuel“ brauchen würde. Tankstellen sind aber am 1. Mai geschlossen. Bis – zum Glück – auf die sehr wenigen, die einen Münzautomaten haben. Nicht zum einzigen Mal während unserer Reisen sind wir an einem der Abende in einer Kneipe, um Fußball zu schauen. In Malta sehen wir so einen Sieg des FC Bayern Münchens im Champions League-Halbfinalhinspiel gegen Real Madrid.

Valletta

Valletta


Fort St. Elmo in Valletta

Fort St. Elmo in Valletta


Ghar Hassan

Ghar Hassan

Hagar Qim

Hagar Qim

7
2002
Südtirol
Nach dem Ausflug in die Ferne geht es Ende Oktober 2002 ins – zumindest für Münchner – nahe gelegene Südtirol.

Halbweghütte am Mendelpass

Halbweghütte am Mendelpass


Blick vom Penegal auf die Dolomiten

Blick vom Penegal auf die Dolomiten


Kreideturm bei Eppan

Kreideturm bei Eppan

8
2003
Elsaß
Nach Südtirol im Vorjahr wird auch die Reise ins französische Elsaß im Oktober 2003 eine Mischung aus Natur und Kultur. Und exzellentem Essen.

Zigeunerfelsen bei Niedersteinbach

Zigeunerfelsen bei Niedersteinbach


Burg Fleckenstein bei Lembach

Burg Fleckenstein bei Lembach

Schon seit Südtirol sind Teddy und Teddine immer auf unseren Studie-Reisen dabei.

Burg Fleckenstein beim Lembach: Teddy und Teddine

Burg Fleckenstein beim Lembach: Teddy und Teddine

9
2004
Trier / Luxemburg
Bei angenehmen Temperaturen besuchen wir im Herbst 2004 die alte Römerstadt Trier und das nicht weit davon entfernte Luxemburg.

Kaiserthermen Trier

Kaiserthermen Trier


Porta Nigra Trier

Porta Nigra Trier


Luxemburg: Unterstadt Grund, Alzette und Oberstadt mit St. Michael

Luxemburg: Unterstadt Grund, Alzette und Oberstadt mit St. Michael

10
2005
Mallorca
Studie-Treffen Nummer 10! Zu unserem Jubiläum geht es nach Mallorca. Nicht zum Ballermann (der hat im November wohl auch geschlossen), sondern zu Land und Leute quer über die Insel. Ihr fragt euch: Fünf Kerle auf Tour in Malle und kein Ballermann? Nicht, dass es abends auch mal ein Bier gäbe, aber tagsüber steht – wie auf all unseren Reisen – das Besichtigen und Fotografieren im Vordergrund. Kein Wunder, wenn von den Fünfen drei Hardcore-Fotografen sind…

Puig de Santa Maria

Puig de Santa Maria


Castell de Bellver Palma de Mallorca

Castell de Bellver Palma de Mallorca


Cap de Formentor

Cap de Formentor

11
2006
Sizilien
Nach Malta und Mallorca ist Sizilien die dritte Insel im Mittelmeer, die wir im Rahmen unserer jährlichen Treffen besuchen. Zum ersten Mal auf unseren Studie-Reisen wechseln wir täglich das Quartier. Start und Ende ist Palermo, Stationen dazwischen sind unter anderem Erice, der Ätna, Taormina, Syrakus, Noto und Agrigent. Obwohl schon Ende Oktober haben wir traumhaftes Wetter.

Agrigent: Concordia-Tempel im Tal der Tempel

Agrigent: Concordia-Tempel im Tal der Tempel


Ätna

Ätna


Ätna

Ätna


Syrakus: Griechisches Theater im Parco Archeologico della Neapoli

Syrakus: Griechisches Theater im Parco Archeologico della Neapoli

12
2007
Istanbul
Istanbul, das wir Ende Mai / Anfang Juni besuchen, ist – abgesehen von einem Schiffsausflug auf dem Bosporus – wieder eine klassische Städtereise.

Topkapi-Palast Istanbul

Topkapi-Palast Istanbul


Süleymaniye-Moschee Istanbul

Süleymaniye-Moschee Istanbul


Yerebatan-Zisterne Istanbul

Yerebatan-Zisterne Istanbul

13
2008
Thüringen
Wieder einmal ein Ziel in Deutschland: Thüringen im Mai 2008. Ausgangsort unserer „Exkursionen“ ist die thüringische Landeshauptstadt Erfurt. Für alle geht es von dort mit dem Rad nach Weimar, für die meisten mit selbigem auch wieder zurück. Für den Ausflug nach Gotha teilen wir uns auf, ich gehöre zum Zweimannteam, das den Zug nimmt (der Plattfuß auf dem Rückweg von Weimar hatte mich frustriert…). Der Nationalpark Hainich und Bad Langensalza sind der Abschluss des Ausfluges in die ehem. DDR.
Da wir alle mit Autos angereist sind, haben wir endlich auch noch eine weitere Möglichkeit: Dias schauen bis zum Abwinken (bei Flugreisen möchte dann doch keiner einen Projektor mitschleifen…). Wobei… Das mit dem Abwinken stimmt so nicht ganz genau, aus Erfahrung mit früheren derartigen Abenden musste jeder, der Dias mitbrachte, sich auf 200 Stück limitieren. Noch bis zur Reise nach Rom 2011 bleiben die schon erwähnten drei Hardcore-Fotografen dem Dia treu.

Baumkronenpfad im Nationalpark Hainich

Baumkronenpfad im Nationalpark Hainich


Erfurt

Erfurt


Weimar

Weimar


Gotha

Gotha

14
2009
Belgien
Brüssel ist Übernachtungsort für unsere Reise nach Belgien im Mai 2009. Die Stadt ist viel abwechslungsreicher als man sie aus den Nachrichten kennt. Neben dem bekannten Europaviertel existiert beispielsweise eine Altstadt und das nette Comic-Viertel. Brüssel ist nicht die einzige Stadt, die wir uns in Belgien anschauen. Ausflüge nach Ostende, Brügge, Mechelen und Antwerpen stehen tagsüber auf dem Programm. Abends versuchen wir uns einen Überblick über die schier unendliche Vielfalt belgischer Biere zu verschaffen.

Atomium Brüssel

Atomium Brüssel


Brüssel

Brüssel


Auch das ist Brüssel

Auch das ist Brüssel


Mechelen

Mechelen


Brügge

Brügge


Antwerpen

Antwerpen


Ostende

Ostende

15
2010
Ruhrgebiet
Auf das Ruhrgebiet als Reiseziel kommt vielleicht nicht jeder. Aber es lohnt sich. Die Anlagen aus dem Zeitalter von Steinkohle und Stahl sind beeindruckend, besonders die Zeche Zollverein in Essen und der Landschaftspark Duisburg-Nord. Das Wetter hätte für Mai besser sein können, aber alles in allem haben wir – wie fast immer auf unseren gemeinsamen Reisen! – Glück.

Park der Villa Hügel in Essen

Park der Villa Hügel in Essen


Zeche Zollverein Essen

Zeche Zollverein Essen


Gasometer Oberhausen

Gasometer Oberhausen


Landschaftspark Duisburg-Nord

Landschaftspark Duisburg-Nord


Schleusenpark Waltrop

Schleusenpark Waltrop

16
2011
Rom
Ruinen der klassischen Art gibt es in Rom (im Vergleich zu den Industrieruinen im Jahr zuvor). Und Hunderte Kirchen. Und Paläste, Brunnen, Plätze, Monumente. Und italienisches Essen. Die ewige Geschichte der Stadt lebt an fast jeder Ecke. Anfang Juni ist es schon sommerlich warm. Die Idee, unser Gepäck am letzten Reisetag im Bahnhofsschließfach zu lassen, geben wir in Anbetracht der riesigen Schlange schnell wieder auf. Stattdessen rumpeln wir mit den Rollkoffern ein letztes Mal durch die Stadt.

Palatin in Rom

Palatin in Rom


Rom

Rom


Kolosseum Rom

Kolosseum Rom


Rom: Via dei Fori Imperiali und Monumento Vittorio Emanuele II

Rom: Via dei Fori Imperiali und Monumento Vittorio Emanuele II


Spaghetti Carbonara

Spaghetti Carbonara

17
2012
Stockholm
In Stockholm im Juni 2912 ist etwas grundlegend anders als in den Jahren zuvor. Wir sind nur noch zu viert. Jörg ist im Herbst 2011 verstorben. Meistens legen wir uns schon während der aktuellen Reise auf ein Ziel für das kommende Jahr fest, zusammen mit einer Person, die Dinge wie Reisetermin, Unterkunft oder einen Mietwagen für die nachfolgende Reise organisiert. Wenn ich mich richtig erinnere, war es Jörgs Idee Stockholm zu besuchen, er wollte diese Reise auch organisieren. Er konnte es nicht mehr tun.

Stockholm

Stockholm


Stockholm

Stockholm


Vaxholm (Schären)

Vaxholm (Schären)


Stockholm

Stockholm


Stockholm

Stockholm

18
2013
Südfrankreich
Anfang und Ende der Reise durch Südfrankreich im Oktober 2013 verbringen wir in Marseille, in diesem Jahr europäische Kulturhauptstadt. Für die drei Tage dazwischen übernachten wir in Avignon und machen Ausflüge nach Aix-en-Provence, Orange, Carpentras, zum Pont du Gard, nach Nîmes, Aigues-Mortes, Les Baux-de-Provence, Arles und in die Camargue.

Marseille

Marseille


Marseille: Alter Hafen (Vieux-Port) und La Garde mit der Basilique Notre-Dame-de-la-Garde

Marseille: Alter Hafen (Vieux-Port) und La Garde mit der Basilique Notre-Dame-de-la-Garde


MuCEM (Musée des Civilisations de l’Europe et de la Méditerranée) in Marseille

MuCEM (Musée des Civilisations de l’Europe et de la Méditerranée) in Marseille


Markt auf dem Place des Prêcheurs in Aix-en-Provence

Markt auf dem Place des Prêcheurs in Aix-en-Provence


Pont d'Avignon über die Rhone

Pont d’Avignon über die Rhone


Antikes Theater von Orange

Antikes Theater von Orange


Cathédrale Saint-Siffrein de Carpentras

Cathédrale Saint-Siffrein de Carpentras


Pont du Gard

Pont du Gard


Place des Arènes in Nîmes

Place des Arènes in Nîmes


Aigues-Mortes

Aigues-Mortes


Les Baux-de-Provence: Burgruine Château des Baux

Les Baux-de-Provence: Burgruine Château des Baux


Amphitheater (Arènes d'Arles)

Amphitheater (Arènes d’Arles)


Camargue: Rosaflamingos im Étang de Vaccarès

Camargue: Rosaflamingos im Étang de Vaccarès


Meerwassersalinen in der Camargue

Meerwassersalinen in der Camargue

19
2014
Südpolen
Polen stand schon früher als mögliches Reiseziel zur Diskussion. Im Herbst 2014 ist es dann so weit. Wir treffen uns für unser fünftägiges Treffen in Krakau, der früheren polnischen Hauptstadt. Zwei von uns, die schon am Morgen des ersten Reisetages anreisen, nutzen das zu einem Ausflug ins Salzbergwerk Wieliczka. Von Krakau geht es bei regnerisch-trübem Wetter am dritten Tag über Kalwaria Zebrzydowska nach Auschwitz. In einer mehrstündigen Führung werden uns die Stätten, die für den unglaublichen nationalsozialistischen Terror stehen, gezeigt. Tief bedrückt geht es abends weiter nach Breslau.

Großer Ring Breslau

Großer Ring Breslau


Salzbergwerk Wieliczka

Salzbergwerk Wieliczka


Hauptmarkt Krakau

Hauptmarkt Krakau


Kalwaria Zebrzydowska

Kalwaria Zebrzydowska


Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau

Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau


Jahrhunderthalle Breslau

Jahrhunderthalle Breslau


Großer Ring (Rynek) und Innerer Ringblock in Breslau

Großer Ring (Rynek) und Innerer Ringblock in Breslau

20
2015
Schottland
Nach den städtisch orientierten Reisen der Jahre zuvor steht zum Jubiläum unserer zwanzigsten gemeinsamen Reise eine Mischung aus Kultur, Natur und Technik (!) auf dem Programm. Start und Ende der Rundreise durch den Süden und die Mitte Schottlands ist Edinburgh. Schottland steht nicht im Ruf das schönste Wetter Europas zu haben. Das können wir auch nach unseren fünf Tagen im Mai 2015 bestätigen, von Regen bis strahlendem Sonnenschein war alles dabei. Mit einem deutlichen Mehr an schönem Wetter.
Am ersten Reisetag geht es für drei von uns von Edinburgh nach Dumfries nahe der Irischen See, mit Zwischenstopps bei den Ruinen von Melrose Abbey und Jedburgh Abbey. Unseren vierten Mann treffen wir erst in Dumfries auf dem Weg ins Pub, stürmisches Wetter hatte seine Anreise verzögert. War der erste Tag geprägt von Klosterruinen, so liegt am zweiten der Schwerpunkt auf Schlösser und Burgen. Vom Caerlaverock Castle geht es über Drumlanrig Castle zum wunderschön gelegenen Culzean Castle. Balloch ist unser nächster Übernachtungsort und Start für unsere Fahrt durch den Loch Lomond and The Trossachs National Park. Ein früherer Musiker der brtischen Armee betreibt die Unterkunft, in der wir in Callander übernachten. Nicht nur, dass er seine Gäste mit Dudelsackmusik weckt, er begleitet auch das Frühstück mit musikalischen Einlagen. Zwei der bekanntesten Schlösser Schottlands stehen am vorletzten Tag auf unserem Programm, morgens Stirling Castle, nachmittags Edinburgh Castle, dazwischen besichtigen wir das Falkirk Wheel, ein Schiffshebewerk in Form eines Riesenrades. Am letzten Tag beschließt ein weiterer Stadtspaziergang durch Edinburgh unsere Schottlandreise.

Loch Lomond and The Trossachs National Park

Loch Lomond and The Trossachs National Park


Edinburgh Castle

Edinburgh Castle


Melrose Abbey

Melrose Abbey


Jedburgh Abbey

Jedburgh Abbey


Caerlaverock Castle

Caerlaverock Castle


Drumlanrig Castle

Drumlanrig Castle


Culzean Castle

Culzean Castle


Loch Lomond and The Trossachs National Park

Loch Lomond and The Trossachs National Park


The Highland Guest House Callander

The Highland Guest House Callander


The Highland Guest House Callander

The Highland Guest House Callander


The Highland Guest House Callander: Scotish Breakfast

The Highland Guest House Callander: Scotish Breakfast


Stirling Castle

Stirling Castle


Falkirk Wheel

Falkirk Wheel


Blick vom Nelson Monument auf Old Town, Edinburgh Castle und New Town

Blick vom Nelson Monument auf Old Town, Edinburgh Castle und New Town


On the road

On the road

Eine bestimmte Reise herauszuheben wäre gegenüber all den anderen ungerecht. Und so interessant jede einzelne von ihnen auch war, das besondere ist, dass wir uns – auch nach all den Jahren – immer auf unser Wiedersehen freuen. Bei aller Wichtigkeit der Besichtigungen und des Fotografierens ist das Schönste an diesen Treffen die Zeit, die wir miteinander verbringen.

Die ersten Zwanzig waren erst der Anfang. Nummer 21 ist schon geplant.

Eine Stadt – Ein Traum

München, Allianz Arena, 12. Mai 2015
Champions League Halbfinale
FC Bayern München – FC Barcelona

Allianz Arena München, 12. Mai 2015, Fan-Choreografie

Allianz Arena München, 12. Mai 2015, Fan-Choreografie

Die Mannschaftsauftstellung des FC Bayern durch Stadionsprecher Stephan Lehmann, die Choreografie der Fans und die Verabschiedung der Mannschaft.

P.S.:
Nach der 3:0-Hinspielniederlage in Barcelona reicht der 3:2-Sieg dem FC Bayern München nicht zum Einzug ins Champions League-Finale 2015 in Berlin. Der Traum ist leider geplatzt. Neue Saison, neuer Versuch!

DHL und ich, der Kunde

Vielleicht waren die Zeiten, als es die Deutsche Bundespost noch gab, doch nicht die schlechtesten. Alles dauerte, aber irgendwie ging es. Und in der Gegenwart sieht die Vergangenheit ja immer auch viel schöner aus.

Fall 1

Die Bundespost gibt es schon lange nicht mehr. Auch die Post und ihre Filialen gibt es kaum noch. Dafür gibt es Dinge wie beispielsweise die Packstation von DHL. Ganz ehrlich, eine tolle Erfindung. Man ist nicht mehr von den Öffnungszeiten der Postfilialen abhängig (was wirklich ein Segen ist!). Und holt seine Paketzustellungen zu den selbst gewünschten Zeiten ab.

DHL ist ein 1969 von Adrian Dalsey, Larry Hillblom und Robert Lynn gegründeter Paket- und Brief-Express-Dienst, der seit 2002 als DHL International GmbH zum Konzern der Deutschen Post AG gehört.

Quelle: Wikipedia

Beim Versand von DHL-Sendungen ist ein Aufkleber drauf, meist elektronisch gedruckt und mit Barcode. Da sollte man schon merken, dass eine Sendung, die an die Packstation 162 gehen soll, in der Packstation 126 falsch ist.

Der Weg zwischen Packstation 162 (A) und Packstation 126 (B)

Ok, Fehler passieren. Ein DHL-Brief für mich landet also statt in Packstation 162 in der Packstation 126 (DHL-Mail vom 14. März 2013):

Guten Tag Herr Reichmann,
eine Sendung liegt für Sie in der PACKSTATION 126 in M.-Pasing (Bodenseestr. 253, EDEKA Markt) zur Abholung bereit.

Mein Rückschreiben am gleichen Tag:

Sehr geehrte Damen und Herren,
die Zustellung in Packstation 126 ist FALSCH. Richtigerweise ist die Nummer „meiner“ Packstation 162.
Bitte leiten Sie die Sendung an „meine“ Packstation 162 weiter (126 ist am anderen Ende der Stadt…).

Ich bekomme unmittelbar eine Antwort:

Sehr geehrte Kundin, sehr geehrter Kunde,
wir haben Ihre eMail erhalten und werden uns umgehend um Ihr Anliegen kümmern. In Kürze meldet sich dazu eine/r unserer MitarbeiterInnen bei Ihnen per eMail oder Telefon.
Bitte geben Sie bei Rückfragen Ihre Vorgangsummer…

Die Worte, die ich gut fand, habe ich fett markiert.

In großer Geduld warte ich (eine meiner wahrhaften Stärken…).

Am 20. März 2013 hat das Warten ein Ende. Ich schreibe eine neue Mail:

Sehr geehrte Damen und Herren,
wird sich in dieser Sache noch irgendwas bei Ihnen tun????
Ich warte jetzt schon lange.
Frustrierte Grüße
Jürgen Reichmann

Und finde auf der DHL-Webseite ein Kontaktformular, in dem ich eine weitere Nachricht hinterlasse:

Sehr geehrte Damen und Herren,
wie definiert die DHL die Begriffe „umgehend“ und „In Kürze“?
Diese Begriffe verwendeten Sie in einer Eingangsbestätigung vom „14.03.2013 um 11:19 Uhr“. Getan hat sich auf meine Anfrage NICHTS.
Stattdessen bekomme ich tolle SMS’se, dass ich doch meine Sendung in der Packstation 126 abholen soll.
Meine immer verwendete Packstation ist allerdings die 162! Die 126 liegt am anderen Ende der Stadt.
Wie soll es weitergehen???
Jürgen Reichmann

Ich warte. Wieder.

DHL ist hartnäckig, am 23. März 2013 eine neue Mail:

Guten Tag Herr Reichmann,
eine Sendung liegt für Sie in der PACKSTATION 126 in M.-Pasing (Bodenseestr. 253, EDEKA Markt) zur Abholung bereit.

Ist das ein Spiel? Bekomme ich demnächst eine Einladung zu „Verstehen Sie Spaß?“?

Falls alles nur ein Spaß ist, habe ich mit meiner Antwort – ebenfalls am 23. März 2013 zurückgeschickt – überreagiert:

ICH WILL KEINE PAKETE ZUR PACKSTATION 126!!!!!!!!
MEINE PACKSTATION IST DIE 162!!!!!!!!!!!!!!!
WANN KAPIEREN SIE DAS???????????????????
IST DAS SO SCHWIERIG??????????
EIN VÖLLIG GENERVTER PACKSTATION-KUNDE

25. März 2013. Ein Anruf von DHL. Mir wird klar, was die Begriffe „umgehend“ und „In Kürze“ für DHL bedeuten. Ein DHL-Mitarbeiter entschuldigt sich mehrfach. Auf seinen Vorschlag, ich möge doch ausnahmsweise zur Packstation 126 gehen und die Sendung dort abholen, erkläre ich ihm erstens die lokalen Verhältnisse in München (siehe obige Karte), zweitens, dass ich mir den 2-stündigen Ausflug an das andere Ende der Stadt gerne sparen würde, und drittens, dass es doch für ein Logistik-Unternehmen wie das seine keine unendliche Herausforderung sein kann, eine Sendung innerhalb Münchens von einer Packstation zu einer anderen zu schicken. Er stimmt mir zu. Er wird sich darum kümmern, verspricht er. Und erklärt mir auch, dass dies im Zusammenhang mit einer „Service-Offensive“ stünde. Auch wenn es bis zu diesem Gespräch über eine Woche gedauert hat, fühle mich zum ersten Mal als Kunde von DHL wahrgenommen. Zu guter Letzt gibt er mir noch eine kostenpflichtige Servicenummer, an die ich mich wieder wenden könnte (warum ich für die Probleme, die DHL verursacht, auch noch bezahlen soll, bleibt mir ein Rätsel).

Fall 2

Ein Paket, das ebenfalls an die Packstation 162 gehen soll, wird in eine Filiale umgeleitet. Nicht toll, kann aber passieren, schließlich kann so eine Packstation ja auch mal voll sein. Oder das Paket zu groß. Oder sonst was… DHL teilt mir dies per Mail am 23. März 2013 mit.

Guten Tag Herr Jürgen Reichmann,
leider konnte Ihre Sendung NICHT in die gewünschte PACKSTATION eingestellt werden.
Die Sendung liegt für Sie in der FILIALE Albert-Schweitzer-Str. 78
in München am nächsten Werktag ab 11 Uhr zur Abholung bereit.

Da der 23. März ein Samstag ist, mache ich mich am Montagabend, den 25. März 2013 auf den Weg zur „FILIALE Albert-Schweitzer-Str. 78“. Bei der „FILIALE Albert-Schweitzer-Str. 78“ handelt es sich um eine Postbankfiliale. Und die hat die Öffnungszeiten der guten alten Deutschen Bundespost übernommen, d.h. abends um 18 Uhr ist Schuss. 20 Minuten vor 6 reihe ich mich in die Schlange ein, komme auch schon bald dran. Wenn ich mir die Kunden in der Schlange so anschaue, haben die aber – mehr oder weniger – alle Postgeschäfte zu erledigen. Und keine Bankgeschäfte. Außer sie bringen ihr Geld in Paketen auf die Bank. Oder nehmen selbiges in Paketen wieder mit (die Albert-Schweitzer-Str. 78 liegt in München, nicht in Zypern!).

Ich bin dran. Erkläre der Filialmitarbeiterin mein Anliegen. Sie geht nach hinten. Kommt zurück. Ohne Paket. Tippt was in ihren Computer. Geht nach hinten. Kommt zurück. Immer noch ohne Paket. Die Mitarbeiterin erklärt mir, das Paket sei nicht da. Und erwartet wohl, ihrer Körpersprache nach zu urteilen, dass ich gehe.

Auf meinen Einwand hin, dass ich die Sache für nicht erledigt halte, teilt sie mir mir, sie sei schließlich keine Mitarbeiterin von DHL. Eine Aussage, der ich schwerlich widersprechen kann, schließlich befinde ich mich ja auch in einer Filiale der Postbank…

Noch gebe ich aber nicht auf. Schließlich hätte ich das Paket ja gerne. Irgendwann gibt sie mir ein Kärtchen mit einer DHL-Servicenummer. Erstaunlicherweise eine kostenlose 0800-Nummer. Ich frage mich, warum der von mir geschätzte DHL-Mitarbeiter aus Fall 1 mir nur eine kostenpflichtige Nummer gegeben hatte…

Zu Hause angekommen rufe ich die 0800-Nummer von DHL an. Auf der Karte steht ja auch

Liebe Kundin, lieber Kunde,
Sie sind mit unserem Service nicht zufrieden
oder vermissen eine Brief- oder Express-Sendung?
Rufen Sie uns einfach kostenfrei an: 0800 1 888 444

Darf ich als Paket-Vermisser eigentlich überhaupt anrufen?? Oder nur als Vermisser einer Brief- oder Express-Sendung? Egal, den Punkt „Sie sind mit unserem Service nicht zufrieden“ erfülle ich auf jeden Fall!

Anruf 1 endet – nach ewiger Warteschleife und dem Wunsch doch zu einer anderen Zeit wieder anrufen zu sollen – nach einem kurzen Gespräch und einer Weiterleitung mit einem Tüt, Tüt, Tüt, … (im Unterschied zum Tüüüüt, Tüüüüt, Tüüüt schon seit Zeit der Deutschen Bundespost das untrügliche Zeichen, dass eine Verbindung tot ist).

Anruf 2 geht schneller. Eine Mitarbeiterin verkündet mir, dass Sie der Sache nachgehen wolle. Was das denn bedeute, frage ich nach? Man müsse den Zusteller kontaktieren. Den Zusteller, frage ich mich jetzt. Das Sendungsverfolgungssystem scheint nur ein schöner Schein zu sein. Naiv wie ich bin, hatte ich mir doch vorgestellt, die DHL-Mitarbeiterin gibt die Paketnummer in ihr Computersystem ein. Und schon würde dieses den Ort meines Paketes ausspucken.

Stattdessen müsse man den Zusteller fragen! Weiß der denn, welches seiner sicher vielen Pakete er genau wohin geliefert hat? Nicht zum ersten Mal fühle ich mich vera… Wie lange das dauern würde, hake ich nach. 48 (!) Stunden hätte der Zeit sich dazu zu melden.

Spreche ich wirklich mit einer Vertreterin eines Unternehmens, das sich auf seiner Webseite folgendermaßen beschreibt:

DHL ist Teil des weltweit führenden Logistikkonzerns Deutsche Post DHL
DHL bietet integrierte Dienstleistungen und maßgeschneiderte, kundenorientierte Lösungen für den Transport von Briefen, Waren und Informationen.

Quelle: DHL-Webseite

Die Fettmarkierung stammt – in diesem Fall – nicht von mir.

Der „weltweit führende Logistikkonzern“ benötigt für eine „kundenorientierte Lösung“ bis zu 48 Stunden, um bei seinem Zusteller nachzufragen?? Wobei ja noch offen ist, ob innerhalb der 48 Stunden eine „kundenorientierte Lösung“ gefunden wird. Im Fall 1 (siehe oben) ist die Lösung ja nach einer Woche noch nicht gefunden…

Schon mal in Kontakt mit DHL bitte ich die Vertreterin des „weltweit führenden Logistikkonzerns“ mich mit ihrem Chef zu verbinden. Sie tut es. Beide scheinen exzellente Schulungen zum Thema „Wie beruhige ich Kunden, ohne ihnen wirklich helfen zu können“ durchlaufen zu haben.

Ich weiß, dass die drei DHL-Mitarbeiter persönlich nichts für die aufgeführten Probleme können. Nur wer kann dann was dafür? Und wem sage ich es? Und wer hört zu? Und wer ändert etwas? Immer nur die Klappe zu halten, ist ja auch keine Lösung (wenn ich jetzt die ganz große Moralkeule rausholen wollte, würde ich noch etwas von der deutschen Geschichte im 20. Jahrhundert schreiben, aber ich gebe zu, das wäre doch ein klein bisschen zu viel des Guten…).

Auch gibt es wichtigere Probleme. Der Hunger auf der Welt. Kriege. Krankheiten. Armut. Ist dies aber ein Grund sich nicht auch mit einem kleinem Problem zu beschäftigen? So wie dem meinigen…

Stand am Abend des 25. März 2013: Kein Brief (Fall 1), kein Paket (Fall 2). Fortsetzung folgt.

Was hat die DHL im Reiseblog zu suchen? Zum einen scheinen meine Pakete auf seltsamen Wegen unterwegs zu sein. Zum anderen befindet sich in einem von ihm ein Reisestativ!


Nachtrag 26. März 2013

Eine SMS von DHL teilt mir mit, dass meine Sendung in der Packstation 126 liegt. Meine unendliche innere Gelassenheit verhindert, dass ich mein Handy misshandle. Schließlich war es schon immer ein Fehler den Überbringer der schlechten Nachricht für selbige zu bestrafen.

Stand: Kein Brief (Fall 1), kein Paket (Fall 2).

Nachtrag 27. März 2013

Statt einer SMS ein Anruf von DHL. Fall 1 befände sich noch in Klärung. Er geht damit in die dritte Woche. Meine Zuversicht, dass es für das „weltweit führende Logistikkonzern“ keine unendliche Herausforderung sei, eine Sendung innerhalb Münchens von einer Packstation zu einer anderen zu schicken, schwindet.

Fall 2 ist gelöst! Das Paket läge laut den DHL-Nachforschungen in der „FILIALE Albert-Schweitzer-Str. 78“. Und dies schon seit Samstag, dem 23. März. Mich erstaunt, das der „weltweit führende Logistikkonzern“ diese Information schon nach 44 Stunden bereitstellen konnte. Die Frage, warum die Mitarbeiter der „FILIALE Albert-Schweitzer-Str. 78“ das Paket bei meinem Besuch am 25. März nicht auffinden konnten, stelle ich nicht mehr.

Bevor meine Euphorie jegliche Grenzen überschreitet, will ich erst wissen, ob das Paket wirklich da. Man wird ja vorsichtig… Ich mache mich auf zur „FILIALE Albert-Schweitzer-Str. 78“. Und es ist da!

Stand: Kein Brief (Fall 1), das Paket ist da (Fall 2).


Nachtrag 31. März 2013

Der „weltweit führende Logistikkonzern“ arbeitet auch am Ostersonntag an der Lösung meines Problems von Fall 1. Ich bin beeindruckt. Mit nachfolgender Mail, die ich am Ostersonntag bekomme, keimt neue Hoffnung auf:

Guten Tag Herr Jürgen Reichmann,
leider konnte Ihre Sendung NICHT in die gewünschte PACKSTATION eingestellt werden.
Die Sendung liegt für Sie in der FILIALE Hanns-Seidel-Platz 3
in München am nächsten Werktag ab 11 Uhr zur Abholung bereit.

Zwar hat die Sendung nicht den Weg in die Packstation 162 gefunden – über die möglichen Gründe ließ ich mich schon mal weiter oben aus -, aber immerhin liegt die „FILIALE Hanns-Seidel-Platz 3“ – denke ich – direkt neben „meiner“ Packstation 162.

Nachtrag 2. April 2013

Heute ist der nächste Werktag! Vorfreude macht sich bereit. Noch mehr, als ich einen Anruf auf meiner Mailbox abhöre. Da spricht eine nette Frau vom DHL-Kundenservice unter anderem die Worte „Reklamation, weil eine Sendung zu weit entfernt war“ (ja, damit meint sie sicher mich!) und „Damit kann ich die Reklamation schließen“ (da sollte sie sich dann doch irren…).

Denn, immer dann, wenn ich denke, noch dämlicher geht es nicht, hat der „weltweit führende Logistikkonzern“ noch einen Trumpf im Ärmel. Und – zugegeben – dieser ist nicht schlecht:

Die fehlende "FILIALE Hanns-Seidel-Platz 3"

Die fehlende „FILIALE Hanns-Seidel-Platz 3“

Die „FILIALE Hanns-Seidel-Platz 3“ existiert seit dem 12. März 2013 nicht mehr. Wer sagt dem „weltweit führende Logistikkonzern“, dass „seine“ Filiale nicht mehr existiert? Auf mich hört er nicht.

Ich bin sicher, wenn ich den „weltweit führenden Logistikkonzern“ anrufen würde, würde er wieder in einer „kundenorientierten Lösung“ innerhalb von 48 Stunden herausfinden, wohin sein Zusteller den Brief tatsächlich geliefert hat…

Nur… Nachdem ich zwischenzeitlich Amazon (der Versender des Briefes von Fall 1) über die (Nicht-) Aktivitäten seines Logistikdienstleisters informierte, reagierte er prompt. Er schickte eine kostenlose Ersatzsendung raus. Und die ist seit heute da…

Das heißt, eigentlich muss der „weltweit führende Logistikkonzern“ den ursprünglichen Brief (er wurde genau vor 3 Wochen versandt!) nur noch finden und kann ihn dann auch gleich zu Amazon zurückschicken.

Ohne (viel) Worte (4)

München, Allianz Arena, 27. Februar 2013.
DFB-Pokal-Viertelfinale. FC Bayern München – Borussia Dortmund.

20:28 Uhr – Die Südkurve präsentiert die Farben der geilsten Stadt

Die Farben der geilsten Stadt

Die Farben der geilsten Stadt

20:30 Uhr – Die Südkurve präsentiert die Farben des besten Vereins

Die Farben des besten Vereins

Die Farben des besten Vereins

22:30 Uhr
Die Fans der Südkurve hatten recht. Nicht nur mit ihrem ersten Farbenspiel.