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Hilton Copenhagen Airport Hotel

Hilton ist nicht gerade die Hotelmarke, nach der ich üblicherweise Ausschau halte. Aber auf der Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit in Kopenhagen im September 2009 bin ich auf das Angebot „2 Nächte zum Preis von einer“ gestoßen. Damit wurde das Hilton Copenhagen Airport Hotel interessant und von mir auch gebucht.

Wie der Hotelnamen schon vermuten lässt, befindet sich das Hotel in unmittelbarer Nähe zum Flughafen und ist mit diesem über eine überdachte Fußgängerbrücke verbunden. Klar ist damit auch, dass das Hotel nicht gerade im Zentrum Kopenhagens liegt, was aber aufgrund der sehr guten Anbindung durch U-Bahn und Zug (beide brauchen jeweils nur gut 10 Minuten in die Innenstadt) kein wirklicher Nachteil ist. Schade ist, dass es ein 24-Stundenticket nur für das sog. Greater Copenhagen, nicht aber für das reine Stadtgebiet gibt.

Hilton Copenhagen Airport Hotel

Hilton Copenhagen Airport Hotel

Übernachten und Frühstück ist im Preis inbegriffen. Ich erwähne das hier mal besonders, weil alles andere extra kostet. Das Frühstücksbuffet ist groß und bietet eine umfangreiche Auswahl. Die Preise für die Minibar sind dagegen unglaublich, oder sind 5,50 Euro für 0,25 Liter Cola wirklich gerechtfertigt? Für eine Stunde WLAN-Zugang verlangt das Hilton 50 dänische Kronen (fast 7 Euro) – da sind die 150 Kronen (ungefähr 20 Euro) für 24 Stunden ja fast schon ein Schnäppchen (obwohl man damit anderswo schon einen 1-monatigen DSL-Zugang bekommt). Die Politik, die hinter einem solchen Preisgebaren steht, kann ich nicht nachvollziehen.

Hilton Copenhagen Airport Hotel: Minibarkarte

Hilton Copenhagen Airport Hotel: Minibarkarte

Für mich war es der erste Besuch in Kopenhagen seit über 20 Jahren. Damals – 1986 – war es die erste Station auf einer Interrailreise mit dem Schwerpunkt Skandinavien. An ein Hilton – mit oder ohne Spezialtarif – war damals überhaupt nicht zu denken. Die Übernachtungskosten beliefen sich für die ganze Reise auf genau 0 Euro (auch wenn es den Euro damals noch nicht gab). Nachtzüge oder mal ein Bahnhofswartesaal reichten völlig aus.

Kopenhagen hatte ich als als nicht wirklich spannend in Erinnerung und war dann bei meinem erneuten Besuch umso überraschter. Eine interessante Mischung aus historischen Gebäuden, aufgefrischten alten Gegenden und moderner Architektur. Dazu eine spürbare Lebendigkeit auf den Straßen und Plätzen.

Was mich aber entäuschte, war der Vergnügungspark Tivoli. Ich weiß nicht, was ich wirklich erwartete, aber ich hatte das Gefühl, dass ich ihn dieses Mal anschauen mußte. Man zahlt Eintritt (85 Kronen, d.h. gut 11 Euro), um dann wiederum Eintritt für Fahrgeschäfte zahlen zu dürfen. Oder in einem der vielen Restaurants Geld ausgeben zu dürfen. Vielleicht habe ich den höheren Sinn auch einfach nicht verstanden.

Und zu guter Letzt: Ich hatte den Eindruck, dass es in Kopenhagen mehr 7-Eleven gibt als in Bangkok. Und dort gab es schon viele (ich hatte damals bei Fahrten durch Bangkok mit meiner damaligen Freundin den Wettbewerb, wer den jeweils nächsten 7-Eleven als Erstes entdeckt, aber dies (und dass ich diesen Wettbewerb immer verlor) ist eine andere Geschichte).

7-Eleven

Flughafen – Jugendherberge – Bahnhofsmission

Was haben Flughafen, Jugendherberge und Bahnhofsmission gemeinsam? Es sind die Orte dreier Übernachtungen einer besonderen Reise.

Januar 1986. Fürstenberg-Gymnasium Donaueschingen. Die Zeit der schriftlichen Abiturprüfungen. Zwischen der letzten Prüfung und dem Wiederbeginn des regulären Unterrichts liegen ein paar freie Tage. Abiturprüfungen bringt man (hoffentlich!) höchstens einmal im Leben hinter sich. Der Großteil der Mitabiturienten fährt in diesen freien Tagen zum Skifahren und Feiern auf eine Berghütte. Skifahren war allerdings schon damals nicht mein Ding, so dass das für mich nicht in Frage kam. Gebraucht wurde eine andere Form der Kurzreise, die noch dazu nicht viel kosten sollte.

Geflogen bin ich bis zu diesem Zeitpunkt noch nie. Das wär’s doch. Eine Flugreise! Nur Fliegen ist im Jahr 1986 noch ein teurer Spaß. Die Billigflieger gibt es noch nicht. Die Lufthansa ist in Deutschland konkurrenzlos und bestimmt die Preise. Aber es gibt damals noch die Flugstrecke Stuttgart – Frankfurt. Sie ist bezahlbar und Stuttgart liegt (global galaktisch betrachtet) vor der Haustür. Der Anreiseaufwand steht trotzdem in keinem Verhältnis zur Flugdauer. Aber darum geht es ja auch nicht. Es geht ums Fliegen.

Stuttgart - Frankfurt - Stuttgart

Stuttgart - Frankfurt - Stuttgart

Ein Elternteil findet sich auch, dass mich und zwei Schulfreunde mit dem Auto zum Stuttgarter Flughafen fährt. Das Abenteuer beginnt. Alles ist neu und aufregend. Check-In. Sicherheitskontrolle. Das große Flugzeug. Und es wird ein schöner Flug. Die Sicht ist gut. Und ich darf sogar – trotz der Kürze des Fluges (die reine Flugstrecke sind vielleicht gerade mal 200 Kilometer) – einen Blick ins Cockpit werfen (was damals noch möglich war). Vier Tage im winterlichen Frankfurt am Main stehen vor uns. Und drei Nächte.

Für die erste Nacht kehren wir abends zum Flughafen zurück. Das Übernachten ist dort nicht so richtig erlaubt. Rausschmeissen können sie uns aber auch nicht. Wir haben schließlich ein gültiges (Rück-) Flugticket in der Tasche (dass dieser Flug erst 3 Tage später und auch nur nach Stuttgart geht, scheint nicht weiter aufzufallen). Nur der Übernachtungsort selbst im Flughafen ist schlecht gewählt. Es ist ein Wartebereich, in dessen Nähe die Putzkolonnen stationiert sind. Die ganze Nacht herrscht ein beständiges Kommen und Gehen. Und das mit Wägelchen, die mit ihren kleinen Rädchen ohne Unterlass über den Noppenboden rattern. An viel Schlaf ist nicht zu denken. Heutzutage wäre das einfacher. Man bekommt Tipps beispielsweise auf „Sleeping in Airports“. Aber das wichtigste, es ist warm (es ist schließlich Januar), es gibt Toiletten und es ist umsonst.

Für die zweite Nacht sollte es dann etwas komfortabler sein. Wurde es auch. Ein Vielbettzimmer in der Frankfurter Jugendherberge. Nicht gerade der Luxus. Ein – nennen wir es mal – seltsam anmutendes Publikum. Aber es ist warm und es hat Duschen!

Die dritte Nacht beginnt mit dem Abend im Frankfurter Appelwoi-Viertel Sachsenhausen. Der Abend war lang und lustig (drei geschnitzte afrikanische Elefanten zu Hause im Regal erinneren mich heute noch daran (was sollte man sich auch sonst aus Frankfurt mitbringen?? Noch dazu, weil die Entäuschung riesig war, tagsüber im Zoo keine Elefanten angetroffen zu haben)). Nur die Übernachtungsfrage war noch ungeklärt. Die Bänke im Frankfurter Hauptbahnhof sind im Winter nicht sehr einladend. Warum nicht die Bahnhofsmission? Gesagt, gefragt. Da wir unsere S-Bahn-Tickets für die Fahrt zum Flughafen für den nächsten Tag schon haben, gelten wir als Bahnreisende und werden aufgenommen.

Der Höhepunkt des vierten Tages war natürlich der Rückflug nach Stuttgart. Diesmal mit keiner guten Sicht nach unten. Aber das Geschehen oberhalb der Wolken zu sehen ist für einen Flugneuling wie mich auch sehr schön.

Die nächste Flugreise – drei Jahre später – war dann aber schon eine richtige. Sie ging immerhin bis nach Island.

Die drei Beteiligten der Frankfurt-Reise im Jahr 1986, meine beiden Schulfreunde und ich, wiederholten unsere Reise dann 10 Jahre später. Wiederholen ist vielleicht nicht ganz das richtige Wort. Das Ziel ist nicht mehr Frankfurt (was nicht unmittelbar daran liegt, dass die Strecke Stuttgart – Frankfurt nicht mehr beflogen wird), sondern Kapstadt. Und auch die Übernachtungssituation hat sich verbessert. Statt Flughafen, Jugendherberge und Bahnhofsmission gibt es in Südafrika schöne Bed & Breakfast-Unterkünfte. Und im Addo-Nationalpark reichlich lebende Elefanten!

Bed & Breakfast in Irland

Bevor die Irlandreise im Juli 2009 in Dublin zu Ende gehen sollte, wollte ich in den Tagen davor ein wenig vom Rest der grünen Insel erkunden.

Aer Lingus bietet Direktflüge von München nach Dublin an. Auf den ersten (Werbungs-) Blick sogar recht günstig. Aber Aer Lingus verlangt Extra-Gebühren für vieles, beispielsweise für die Reservierung bestimmter Sitzplätze (was gerade für mich mit meinen knapp 2 Metern eine Verlockung ist), aber auch für das Gepäck. Nicht für irgendwelches Zusatzgepäck, sondern für das ganz normale Reisegepäck, also lieber mit einem großen Gepäckstück als mit vielen kleinen reisen.

Die Suche nach der Mietwagenausgabestelle am Flughafen in Dublin erwies sich als nicht völlig einfach (was aber an mir lag, denn wenn ich das sehr breite Englisch (oder was es auch immer war) am Mietwagenschalter besser verstanden hätte, wäre es bestimmt schneller gegangen, also ein Tipp: Die meisten Mietwagenausgabestellen befinden sich nicht in direkter Nähe des Flughafenterminals, sondern ein Stück davon entfernt, und werden von Shuttle-Bussen der Mietwagenfirmen angefahren (die wiederum starten direkt in der Nähe des Terminals)).

Für das Gewöhnen an den Links-Verkehr bleibt nicht viel Zeit. Kaum hat man den Parkplatz der Mietwagenfirma verlassen, hat man schon die erste richtige Herausforderung vor sich. Einen schönen großen, mehrspurigen Kreisverkehr. Hat man den durchfahren (und dabei den richtigen Ausgang gefunden), kommt man auf die Autobahn. Die M50 führt dabei in einem großen Bogen fast um ganz Dublin herum in Richtung Süden. Hinter Dublin verläuft die Straße dann zwar meist in Küstennähe, aber man sieht nicht viel von der Küste. Mit dem Sehen aus dem Auto ist es – wie sich im Laufe der nächsten Tage noch öfters herausstellen sollte – in Irland überhaupt ein mehr oder weniger großes Problem. Oft türmt sich das Buschwerk meterhoch an den Straßenrändern und man fährt zwischen diesen Wänden dahin. Mir wird die Bedeutung von „grüner Insel“ klar.

Am ersten Tag  ist Wexford das Ziel. Dort peilen wir die Touristen-Info an, um uns eine Bed & Breakfast-Unterkunft zu suchen. Die Euros, die die Touri-Info für die Vermittlung bekommt, hätte man sich aber sparen können, denn, obwohl es Hochsaison ist, ist es nicht schwer eine Unterkunft zu finden. Es gibt sie fast wie Sand am Meer. Und die meisten haben auch freie Zimmer. Den Preis empfinde ich als überraschend hoch (70 Euro für 2 Personen in einem Zimmer mit Frühstück im St George Guesthouse). Beim Bezahlen am nächsten Morgen spricht der ausgesprochen nette Hauswirt das Thema selbst an. Er meint, dass sich die Iren mit ihrer Hochpreispolitik selbst ein Bein stellen. Das habe in den Boomzeiten wohl einigermaßen funktioniert, jetzt aber halte es Reisende – insbesondere von der britischen Nachbarinsel – fern. Warum er dann aber nicht die Preise senkt, bleibt sein Geheimnis (und ich traue mich auch nicht danach zu fragen).

St. George Guest House Wexford

Überhaupt sind die Preise in Irland recht hoch. Egal, ob im Supermarkt oder im Fast-Food-Imbiss, 7 Euro für einen Hot Dog, eine Pommes und eine Cola sind nicht ohne. Man erzählt uns, dass viele Iren inzwischen zum Einkaufen nach England fahren. Und was unterwegs immer wieder auffällt, sind die vielen „Zu verkaufen“-Schilder am Straßenrand, oft an kleinen Landhäusern.

Von Wexford weiter durch das gleichnamige County bis nach Hook Head mit seinem Leuchtturm an der Keltischen See. Von dort ins Landesinnere – meist entlang des River Nore und mit einem längeren Stopp an der Ruine der Zisterzienserabtei Jerpoint (Jerpoint Abbey) – nach Kilkenny. Der Ort hat viele nette Ecken und ein paar beachtenswerte Sehenswürdigkeiten. Und die Pub-Dichte ist schon sensationell. Allerdings nicht die Menschendichte in den Pubs. Meist finden sich nur wenige Gäste ein – und das obwohl oft sogar Musik live dargeboten wird. Übernachtet haben wir im sehr zentral gelegenen Daly’s Bed & Breakfast. Kommt man über John’s Bridge in die Lower John Street, muss man schon sehr genau hinschauen, um die Einfahrt in der Häuserzeile nicht zu verpassen (und zu breit oder hoch darf das Auto auch nicht sein).

Daly's Bed & Breakfast Kilkenny

Am dritten Tag von Kilkenny in den Westen Irlands. Nur ein kurzer (Foto-) Stopp am Rock of Cashel. Das heutige Ziel ist der Ring of Kerry auf der Iveragh-Halbinsel. Obwohl landschaftlich schön und abwechslungsreich ist die Autofahrt nicht so spektakulär wie ich es erwartet hatte. Leider gibt es auch hier viel zu selten direkte Blicke auf die Buchten, die Küsten und das Meer. Oft fährt man wieder zwischen steinernen und pflanzlichen Wänden hindurch.

Das Old Forge in Caherdaniel ist unser drittes Bed&Breakfast. Sehr schön gelegen und (wenn es das Wetter zuläßt) mit Blick auf Kenmare River und Beara Peninsula.

Olde Forge Caherdaniel

Nach ein paar (wegen zum Teil heftigen Regens meist sehr kurzen) Stopps im Killarney National Park geht es nordwärts. Nach der Überquerung des Shannon ist Loop Head das Ziel. Irland, so wie ich es mir vorstelle. Steile Klippen, grüne Wiesen, das Meer. Und ein Leuchtturm. Unweit davon das letzte Bed & Breakfast dieser Reise, das Light House Inn in Kibaha (30 Euro pro Nacht und pro Person). Das Light House Inn, direkt an einer Buch der Mündung des Shannon in den Atlantik gelegen – hat auch einen eigenen Pub, so dass einem abendlichen Guinness (oder auch mehreren) nichts entgegenspricht.

The Lighthouse Inn Kibaha

Tag 5 der Rundreise durch das südliche Irland bietet mit den Cliffs of Moher, der sich schon fast außerirdisch anmutenden Landschaft des Burren und der Klosterruine von Clonmacnoise weitere Höhepunkte. Und das alles auch noch bei schönstem Wetter.

Irland hat mir durchaus gefallen. Das Reiseland, in das es mich sofort wieder hinzieht, ist es allerdings nicht. Das liegt auch, aber nicht nur, am (zumindest 2009) schlechten Preis-Leistungs-Verhältnis. Besonders fiel mir das – wie schon erwähnt – bei den Bed & Breakfasts auf. Vielleicht habe ich aber auch nur eine antiquierte Vorstellung von Bed & Breakfast-Unterkünften. Das Wetter in Irland war nicht unbedingt nach meinem (sommerlichen) Geschmack. Durch die Lage am (besser wohl „im“) Atlantik und fehlender Küstengebirge ist der nächste Regenschauer meist nicht weit. Aber wer nach Irland fährt, erwartet bestimmt auch nichts anderes. Und zu guter Letzt: In Irland hat mir auch das Guinness geschmeckt! Und das im 250. Jahr des Bestehens der Guinness-Brauerei.

Comfort Art Hotel Siru Brüssel

In meinem Artikel über Dublin hatte ich schon mal meinen Hang zu Traditionen erwähnt. Dort ging es um die „Geburtstagsreisen“. Hier soll es um das jährliche Treffen mit alten Freunden aus Studienzeiten gehen.

1993 ging meine Studienzeit zu Ende, zumindest vorläufig, wer weiß das schon so genau. Die Zeit war für Physiker – und wahrscheinlich für viele andere auch – nicht einfach. Gerüchteweise bewarben sich oft Hunderte auf die wenigen Stellenanzeigen. Ich wollte aber nicht als Alternative zu einem „richtigen Job“ meine Zeit an der Universität (bzw. dem Max-Planck-Institut, an dem ich meine Diplomarbeit geschrieben hatte) durch eine Promotion verlängern. Etwas weniger schwäbische „Kehrwochen-Mentalität“ in der Luft würde vielleicht auch sonst nicht schaden (für sich Erinnernde möge das Stichwort „Goldregenweg“ reichen). So ging ich im Herbst 1993 weg von Stuttgart, zuerst nach Osnabrück, zwei Jahre später dann nach München. Um den Kontakt zu den jetzt ehemaligen Studienkollegen, die sich für eine Doktorarbeit entschieden hatten, zu behalten, habe ich dann die Weihnachtstreffen mitorganisiert, d.h. wir trafen uns in der Zeit zwischen Weihnachten und Silvester in Stuttgart zu einem ausführlichen Abendessen.

Ein paar Jahre später waren aber auch die alten Studienfreunde am Ende ihrer universitären Zeit und verstreuten sich über Deutschland. Stuttgart als Ort eines gemeinsamen Treffens war damit nicht mehr zwangsläufig erste Wahl. So schlug ich München vor. Bei der Überlegung, was man jenseits eines reinen Stadtbesuches machen könnte, bekam ich von einer damaligen Arbeitskollegin den Tipp mit der Partnachklamm bei Garmisch-Partenkirchen. Der letzte Schritt der Gedankenkette war dann noch auch die Übernachtung am Alpenrand zu machen, genau genommen Zelten auf dem Alpen-Caravanpark Tennsee. Das Wetter war zwar alles in allem ziemlich beschissen, aber nicht nur der 7:1-Sieg des deutschen Eishockey-Teams gegen Tschechien im Rahmen des World Cups in Garmisch-Partenkirchen blieb in bleibender Erinnerung. 1996 war somit das Geburtsjahr der jährlichen Studie-Reise (was zu diesem Zeitpunkt aber wohl noch keiner wußte). Vom Alpenrand ging es in den darauffolgenden Jahren über Holland, die Fränkische Schweiz, Prag, Budapest, Malta, Süditrol, das Elsass, Trier / Luxemburg, Mallorca, Sizilien, Istanbul und Thüringen zu unserem 14. Treffen im Mai 2009 nach Belgien.

Comfort Art Hotel Siru Brüssel

Das Comfort Art Hotel Siru in Brüssel wurde zu unserem Stützpunkt. Es liegt wenige Gehminuten südlich vom Bahnhof Brüssel-Nord (und ist dadurch auch schnell vom Flughafen zu erreichen). Die Zimmer sind nicht übermäßig groß, aber ausreichend, gleiches gilt für die Auswahl am Frühstücksbüffet. Viele Sehenswürdigkeiten Brüssels sind vom Hotel aus direkt zu Fuß zu erreichen. Nicht nur Brüssel stand für die vier Tage unseres 2009er Treffens auf der Liste, zusätzlich gab es noch je einen Tagesausflug nach Ostende und Brügge sowie nach Mechelen und Antwerpen. Die Abende waren aber alle in Brüssel, nicht zuletzt auch deshalb, dass alle ungestört die belgischen Bierspezialitäten genießen konnten.

Die fünf Teilnehmer unseres belgischen Treffens waren die gleichen fünf, die schon an unserem ersten Treffen 1996 in Garmisch-Partenkirchen und Umgebung dabei waren, so wie auch bei den meisten Treffen in den Jahren dazwischen. Eine bemerkenswerte Tradition. Und eine Tradition, die mich besonders freut.

Dublin – Heimspiel für U2

Die Irland-Reise im Juli 2009 war in vielfacher Weise eine besondere Reise. Der Zeitpunkt war bestimmt durch meinen Geburtstag. In einer meiner ältesten Traditionen (und im Festhalten aller möglichen mehr oder weniger sinnvollen Traditionen habe ich eine ziemliche Standfestigkeit) versuche ich meinen Geburtstag zu einem mal kleineren, mal größeren Ausflug zu nutzen. Oft wurde daraus ein verlängertes Wochenende, hin und wieder nur ein Tagesausflug, selten eine ganze Woche. Dass 2009 Irland das Ziel der „Geburtstagsreise“ wurde, hatte im wesentlichen zwei Gründe. Der erste Grund ist besonders einfach: Ich war noch nie in Irland. Und nicht nur das, Irland war auch das letzte Land in Mittel- und Westeuropa, in dem ich überhaupt noch nie war. Der zweite Grund, der die Sache dann auch endgültig ins Rollen brachte, war U2. Ich bin zwar nicht der größte U2-Fan aller Zeiten, aber die Möglichkeit U2 bei ihrem „Heimspiel“ in Dublin zu sehen, fand ich doch faszinierend. Und genau diese Möglichkeit hatte ich plötzlich (der Dank dafür geht an die Person, die weiß, dass sie gemeint ist!). Noch dazu sollte das Konzert in meiner „Geburtstagswoche“ stattfinden. Leider – aber das wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht – wurde die Irland-Reise dann auch noch zu einer Abschiedsreise.

Im Gegensatz zum Teil der Reise, der quer durchs südliche Irland führen sollte, wollte ich mit der Unterkunft für Dublin kein Risiko eingehen. Die Gefahr, dass an einem Wochenende, an dem insgesamt drei U2-Open-Air-Konzerte stattfinden sollten, kurzfristig vor Ort kein Zimmer mehr zu finden, erschien mir – wie es sich dann auch rausstellte – sehr groß. Bei der heimischen Suche nach einem preisgünstigen Hotel fand ich das Plaza Hotel in Tallaght. Tallaght ist ein Vorort der irischen Hauptstadt Dublin. Durch die Luas-Straßenbahn, deren rote Linie nur ein paar Gehminuten vom Plaza Hotel endet, kommt man aber recht schnell in das Zentrum Dublins. Auch die Anbindung an das Straßennetz, insbesondere an die wichtige Dubliner Ringautobahn M50, ist ausgezeichnet. Der Preis in Höhe von 59 Euro für das Doppelzimmer mit Frühstück war – insbesondere verglichen mit den Preisen der zuvor benutzten Bed&Breakfast-Unterkünften – in Ordnung, fast schon günstig. Das Zimmer erwies sich als sehr geräumig. Nur die Fenster entsprachen nicht ganz dem, was man bei einem Hotel dieser Größe erwartet, sie waren zugig und nicht gerade schallschluckend. Weitere Pluspunkte allerdings waren das große Einkaufszentrum in unmittelbarer Nähe und der Hotel-eigene Pub.

Plaza Hotel Tallaght (Dublin)

Der touristisch-interessante Teil Dublins ist recht überschaubar und kann fast komplett per Fuß abgeklappert werden. Links und rechts des Flusses Liffey befinden sich neben vielen Sehenswürdigkeiten auch eine Unmenge an Pubs. Neben Einzelbauten wie dem Dublin Castle oder der Saint Patrick’s Cathedral ist der Merrion Square als besonders schönes Beispiel des Georgianischen Dublins sehenswert. Und der kulturelle Höhepunkt der Dubliner Tag war natürlich das U2-Konzert im Croke Park.

Über die restliche Zeit in Irland und die dort genutzten Bed&Breakfast-Unterkünfte werde ich noch berichten.