Schlagwort-Archive: Brüssel

Die ersten Zwanzig

In Erinnerung an Jörg

15. Oktober 1986
Stuttgart
Mit dem Tag der Erstsemestereinführung an der Physik-Fakultät der Universität Stuttgart beginnt für mich die Studienzeit. Zwei anderen Neu-Studenten, mit denen ich in den nächsten Jahren viel Zeit verbringen werde, begegne ich während der Erstsemestereinführung zum ersten Mal.

Physik-Hochhaus der Universität Stuttgart

Physik-Hochhaus der Universität Stuttgart

30. September 1993
Stuttgart
Der Tag der Exmatrikulation ist auch das Ende meiner Stuttgarter Zeit. Der Arbeitsmarkt ist – auch für Neu-Physiker – alles andere als gut. Über drei Ecken erhalte ich das Angebot bei einem Hersteller für Windkraftanlagen arbeiten zu können. Dafür ziehe ich Anfang Oktober 1993 nach Osnabrück, in den Norden Deutschlands. Meine Studienfreunde – auch die beiden oben erwähnten – bleiben in Stuttgart, sie hatten sich für eine Promotion entschieden.

Zumindest einmal im Jahr treffe ich die Studienfreunde wieder. Meist in der Weihnachtszeit, immer in Stuttgart. Im Laufe des Jahres 1996 endet auch für sie endgültig die Zeit des Studiums und sie verstreuen sich quer über Deutschland. Ich selbst war zu diesem Zeitpunkt schon von Osnabrück nach München weitergezogen. Deshalb schlug ich ein Wiedersehenstreffen in Bayern vor, genaugenommen am Rand der Alpen.

1
1996
Garmisch-Partenkirchen und Umgebung
Ende August treffen wir uns auf dem zwischen Garmisch-Partenkirchen und Mittenwald gelegenen Campingplatz Tennsee. Das Wetter ist regnerisch und kühl. Neben Besuchen der Partnachklamm und des Walchensees erleben wir ein wohl als historisch zu bezeichnendes 7:1 im Eishockey-Länderspiel zwischen Deutschland und Tschechien.

Campingplatz Tennsee

Campingplatz Tennsee


Olympia Eissportzentrum: World Cup-Eishockey-Länderspiel Deutschland - Tschechien

Olympia Eissportzentrum: World Cup-Eishockey-Länderspiel Deutschland – Tschechien


Partnachklamm

Partnachklamm


Dass dieses Treffen für uns Fünf eine lange Tradition begründen wird, das war uns allen damals bestimmt noch nicht bewusst. Auf jeden Fall wollten wir uns im darauf folgenden Jahr wieder treffen. Auf einem Campingplatz werden wir aber – zumindest bis heute – nicht mehr übernachten.

2
1997
Niederlande
Eine feste Unterkunft haben wir auch 1997 noch nicht. Wir mieten uns für Anfang Oktober ein Boot und tuckern von Woubrugge aus über die Kanäle und Seen Hollands. Unerfahren wie wir alle im Bootsfahren sind, bleibt das eine oder andere kleinere Missgeschick nicht aus. Zwei Steuerkonsolen an Bord machen das Bootsfahren dabei nicht unbedingt einfacher. Kaputtes Geschirr und eine Schramme am Boot zeugen am Ende davon. Trotzdem – oder vielleicht gerade deshalb – wird diese Reise im Rückblick immer für Heiterkeit sorgen.

Bootstour Holland

Bootstour Holland


Bootstour Holland

Bootstour Holland


Bootstour Holland

Bootstour Holland


Bootstour Holland

Bootstour Holland

3
1998
Fränkische Schweiz
Wiederum Anfang Oktober findet das dritte Treffen statt, halbwegs in der Mitte von unseren damaligen Wohnorten in der Fränkischen Schweiz. Höhlen und andere geheimnisvolle Orte stehen auf dem Programm, dazu ein Ausflug nach Bamberg.

Ruinentheater im Felsengarten von Sanspareil

Ruinentheater im Felsengarten von Sanspareil


Ferienwohnung Kirchahorn

Ferienwohnung Kirchahorn


Druidenhain Wohlmannsgesees

Druidenhain Wohlmannsgesees


Altes Rathaus Bamberg

Altes Rathaus Bamberg

4
1999
Prag
Nach den eher Natur-orientierten ersten drei Studie-Reisen steht im Juli 1999 mit der tschechischen Hauptstadt Prag zum ersten Mal eine reine Städtereise an.

U Fleku Prag

U Fleku Prag


Prag

Prag


Prag: Moldau, Karlsbrücke, Nikolauskirche, Burg, St.-Veits-Kathedrale

Prag: Moldau, Karlsbrücke, Nikolauskirche, Burg, St.-Veits-Kathedrale

5
2000
Budapest
Budapest im hochsommerlich-heißen Juli ist das Ziel im Jahr 2000.

Budapest

Budapest


Budapest

Budapest


Matthiaskirche Budapest

Matthiaskirche Budapest


Budapest: Kettenbrücke, Donau, Palais Gresham (Sezessionspalast) und St.-Stephans-Basilika

Budapest: Kettenbrücke, Donau, Palais Gresham (Sezessionspalast) und St.-Stephans-Basilika

6
2001
Malta
Malta ist das erste Ziel im Süden Europas, das wir anlässlich unserer jährlichen Treffen besuchen. Über den 1. Mai fliegen wir für ein paar Tage dorthin, haben unsere Unterkunft in Valletta, fahren aber auch mit dem Mietwagen kreuz und quer über die Insel. Bei der Aussage „Fuel is extra“ war uns allerdings nicht klar, dass der Mietwagen überhaupt erstmal „Fuel“ brauchen würde. Tankstellen sind aber am 1. Mai geschlossen. Bis – zum Glück – auf die sehr wenigen, die einen Münzautomaten haben. Nicht zum einzigen Mal während unserer Reisen sind wir an einem der Abende in einer Kneipe, um Fußball zu schauen. In Malta sehen wir so einen Sieg des FC Bayern Münchens im Champions League-Halbfinalhinspiel gegen Real Madrid.

Valletta

Valletta


Fort St. Elmo in Valletta

Fort St. Elmo in Valletta


Ghar Hassan

Ghar Hassan

Hagar Qim

Hagar Qim

7
2002
Südtirol
Nach dem Ausflug in die Ferne geht es Ende Oktober 2002 ins – zumindest für Münchner – nahe gelegene Südtirol.

Halbweghütte am Mendelpass

Halbweghütte am Mendelpass


Blick vom Penegal auf die Dolomiten

Blick vom Penegal auf die Dolomiten


Kreideturm bei Eppan

Kreideturm bei Eppan

8
2003
Elsaß
Nach Südtirol im Vorjahr wird auch die Reise ins französische Elsaß im Oktober 2003 eine Mischung aus Natur und Kultur. Und exzellentem Essen.

Zigeunerfelsen bei Niedersteinbach

Zigeunerfelsen bei Niedersteinbach


Burg Fleckenstein bei Lembach

Burg Fleckenstein bei Lembach

Schon seit Südtirol sind Teddy und Teddine immer auf unseren Studie-Reisen dabei.

Burg Fleckenstein beim Lembach: Teddy und Teddine

Burg Fleckenstein beim Lembach: Teddy und Teddine

9
2004
Trier / Luxemburg
Bei angenehmen Temperaturen besuchen wir im Herbst 2004 die alte Römerstadt Trier und das nicht weit davon entfernte Luxemburg.

Kaiserthermen Trier

Kaiserthermen Trier


Porta Nigra Trier

Porta Nigra Trier


Luxemburg: Unterstadt Grund, Alzette und Oberstadt mit St. Michael

Luxemburg: Unterstadt Grund, Alzette und Oberstadt mit St. Michael

10
2005
Mallorca
Studie-Treffen Nummer 10! Zu unserem Jubiläum geht es nach Mallorca. Nicht zum Ballermann (der hat im November wohl auch geschlossen), sondern zu Land und Leute quer über die Insel. Ihr fragt euch: Fünf Kerle auf Tour in Malle und kein Ballermann? Nicht, dass es abends auch mal ein Bier gäbe, aber tagsüber steht – wie auf all unseren Reisen – das Besichtigen und Fotografieren im Vordergrund. Kein Wunder, wenn von den Fünfen drei Hardcore-Fotografen sind…

Puig de Santa Maria

Puig de Santa Maria


Castell de Bellver Palma de Mallorca

Castell de Bellver Palma de Mallorca


Cap de Formentor

Cap de Formentor

11
2006
Sizilien
Nach Malta und Mallorca ist Sizilien die dritte Insel im Mittelmeer, die wir im Rahmen unserer jährlichen Treffen besuchen. Zum ersten Mal auf unseren Studie-Reisen wechseln wir täglich das Quartier. Start und Ende ist Palermo, Stationen dazwischen sind unter anderem Erice, der Ätna, Taormina, Syrakus, Noto und Agrigent. Obwohl schon Ende Oktober haben wir traumhaftes Wetter.

Agrigent: Concordia-Tempel im Tal der Tempel

Agrigent: Concordia-Tempel im Tal der Tempel


Ätna

Ätna


Ätna

Ätna


Syrakus: Griechisches Theater im Parco Archeologico della Neapoli

Syrakus: Griechisches Theater im Parco Archeologico della Neapoli

12
2007
Istanbul
Istanbul, das wir Ende Mai / Anfang Juni besuchen, ist – abgesehen von einem Schiffsausflug auf dem Bosporus – wieder eine klassische Städtereise.

Topkapi-Palast Istanbul

Topkapi-Palast Istanbul


Süleymaniye-Moschee Istanbul

Süleymaniye-Moschee Istanbul


Yerebatan-Zisterne Istanbul

Yerebatan-Zisterne Istanbul

13
2008
Thüringen
Wieder einmal ein Ziel in Deutschland: Thüringen im Mai 2008. Ausgangsort unserer „Exkursionen“ ist die thüringische Landeshauptstadt Erfurt. Für alle geht es von dort mit dem Rad nach Weimar, für die meisten mit selbigem auch wieder zurück. Für den Ausflug nach Gotha teilen wir uns auf, ich gehöre zum Zweimannteam, das den Zug nimmt (der Plattfuß auf dem Rückweg von Weimar hatte mich frustriert…). Der Nationalpark Hainich und Bad Langensalza sind der Abschluss des Ausfluges in die ehem. DDR.
Da wir alle mit Autos angereist sind, haben wir endlich auch noch eine weitere Möglichkeit: Dias schauen bis zum Abwinken (bei Flugreisen möchte dann doch keiner einen Projektor mitschleifen…). Wobei… Das mit dem Abwinken stimmt so nicht ganz genau, aus Erfahrung mit früheren derartigen Abenden musste jeder, der Dias mitbrachte, sich auf 200 Stück limitieren. Noch bis zur Reise nach Rom 2011 bleiben die schon erwähnten drei Hardcore-Fotografen dem Dia treu.

Baumkronenpfad im Nationalpark Hainich

Baumkronenpfad im Nationalpark Hainich


Erfurt

Erfurt


Weimar

Weimar


Gotha

Gotha

14
2009
Belgien
Brüssel ist Übernachtungsort für unsere Reise nach Belgien im Mai 2009. Die Stadt ist viel abwechslungsreicher als man sie aus den Nachrichten kennt. Neben dem bekannten Europaviertel existiert beispielsweise eine Altstadt und das nette Comic-Viertel. Brüssel ist nicht die einzige Stadt, die wir uns in Belgien anschauen. Ausflüge nach Ostende, Brügge, Mechelen und Antwerpen stehen tagsüber auf dem Programm. Abends versuchen wir uns einen Überblick über die schier unendliche Vielfalt belgischer Biere zu verschaffen.

Atomium Brüssel

Atomium Brüssel


Brüssel

Brüssel


Auch das ist Brüssel

Auch das ist Brüssel


Mechelen

Mechelen


Brügge

Brügge


Antwerpen

Antwerpen


Ostende

Ostende

15
2010
Ruhrgebiet
Auf das Ruhrgebiet als Reiseziel kommt vielleicht nicht jeder. Aber es lohnt sich. Die Anlagen aus dem Zeitalter von Steinkohle und Stahl sind beeindruckend, besonders die Zeche Zollverein in Essen und der Landschaftspark Duisburg-Nord. Das Wetter hätte für Mai besser sein können, aber alles in allem haben wir – wie fast immer auf unseren gemeinsamen Reisen! – Glück.

Park der Villa Hügel in Essen

Park der Villa Hügel in Essen


Zeche Zollverein Essen

Zeche Zollverein Essen


Gasometer Oberhausen

Gasometer Oberhausen


Landschaftspark Duisburg-Nord

Landschaftspark Duisburg-Nord


Schleusenpark Waltrop

Schleusenpark Waltrop

16
2011
Rom
Ruinen der klassischen Art gibt es in Rom (im Vergleich zu den Industrieruinen im Jahr zuvor). Und Hunderte Kirchen. Und Paläste, Brunnen, Plätze, Monumente. Und italienisches Essen. Die ewige Geschichte der Stadt lebt an fast jeder Ecke. Anfang Juni ist es schon sommerlich warm. Die Idee, unser Gepäck am letzten Reisetag im Bahnhofsschließfach zu lassen, geben wir in Anbetracht der riesigen Schlange schnell wieder auf. Stattdessen rumpeln wir mit den Rollkoffern ein letztes Mal durch die Stadt.

Palatin in Rom

Palatin in Rom


Rom

Rom


Kolosseum Rom

Kolosseum Rom


Rom: Via dei Fori Imperiali und Monumento Vittorio Emanuele II

Rom: Via dei Fori Imperiali und Monumento Vittorio Emanuele II


Spaghetti Carbonara

Spaghetti Carbonara

17
2012
Stockholm
In Stockholm im Juni 2912 ist etwas grundlegend anders als in den Jahren zuvor. Wir sind nur noch zu viert. Jörg ist im Herbst 2011 verstorben. Meistens legen wir uns schon während der aktuellen Reise auf ein Ziel für das kommende Jahr fest, zusammen mit einer Person, die Dinge wie Reisetermin, Unterkunft oder einen Mietwagen für die nachfolgende Reise organisiert. Wenn ich mich richtig erinnere, war es Jörgs Idee Stockholm zu besuchen, er wollte diese Reise auch organisieren. Er konnte es nicht mehr tun.

Stockholm

Stockholm


Stockholm

Stockholm


Vaxholm (Schären)

Vaxholm (Schären)


Stockholm

Stockholm


Stockholm

Stockholm

18
2013
Südfrankreich
Anfang und Ende der Reise durch Südfrankreich im Oktober 2013 verbringen wir in Marseille, in diesem Jahr europäische Kulturhauptstadt. Für die drei Tage dazwischen übernachten wir in Avignon und machen Ausflüge nach Aix-en-Provence, Orange, Carpentras, zum Pont du Gard, nach Nîmes, Aigues-Mortes, Les Baux-de-Provence, Arles und in die Camargue.

Marseille

Marseille


Marseille: Alter Hafen (Vieux-Port) und La Garde mit der Basilique Notre-Dame-de-la-Garde

Marseille: Alter Hafen (Vieux-Port) und La Garde mit der Basilique Notre-Dame-de-la-Garde


MuCEM (Musée des Civilisations de l’Europe et de la Méditerranée) in Marseille

MuCEM (Musée des Civilisations de l’Europe et de la Méditerranée) in Marseille


Markt auf dem Place des Prêcheurs in Aix-en-Provence

Markt auf dem Place des Prêcheurs in Aix-en-Provence


Pont d'Avignon über die Rhone

Pont d’Avignon über die Rhone


Antikes Theater von Orange

Antikes Theater von Orange


Cathédrale Saint-Siffrein de Carpentras

Cathédrale Saint-Siffrein de Carpentras


Pont du Gard

Pont du Gard


Place des Arènes in Nîmes

Place des Arènes in Nîmes


Aigues-Mortes

Aigues-Mortes


Les Baux-de-Provence: Burgruine Château des Baux

Les Baux-de-Provence: Burgruine Château des Baux


Amphitheater (Arènes d'Arles)

Amphitheater (Arènes d’Arles)


Camargue: Rosaflamingos im Étang de Vaccarès

Camargue: Rosaflamingos im Étang de Vaccarès


Meerwassersalinen in der Camargue

Meerwassersalinen in der Camargue

19
2014
Südpolen
Polen stand schon früher als mögliches Reiseziel zur Diskussion. Im Herbst 2014 ist es dann so weit. Wir treffen uns für unser fünftägiges Treffen in Krakau, der früheren polnischen Hauptstadt. Zwei von uns, die schon am Morgen des ersten Reisetages anreisen, nutzen das zu einem Ausflug ins Salzbergwerk Wieliczka. Von Krakau geht es bei regnerisch-trübem Wetter am dritten Tag über Kalwaria Zebrzydowska nach Auschwitz. In einer mehrstündigen Führung werden uns die Stätten, die für den unglaublichen nationalsozialistischen Terror stehen, gezeigt. Tief bedrückt geht es abends weiter nach Breslau.

Großer Ring Breslau

Großer Ring Breslau


Salzbergwerk Wieliczka

Salzbergwerk Wieliczka


Hauptmarkt Krakau

Hauptmarkt Krakau


Kalwaria Zebrzydowska

Kalwaria Zebrzydowska


Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau

Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau


Jahrhunderthalle Breslau

Jahrhunderthalle Breslau


Großer Ring (Rynek) und Innerer Ringblock in Breslau

Großer Ring (Rynek) und Innerer Ringblock in Breslau

20
2015
Schottland
Nach den städtisch orientierten Reisen der Jahre zuvor steht zum Jubiläum unserer zwanzigsten gemeinsamen Reise eine Mischung aus Kultur, Natur und Technik (!) auf dem Programm. Start und Ende der Rundreise durch den Süden und die Mitte Schottlands ist Edinburgh. Schottland steht nicht im Ruf das schönste Wetter Europas zu haben. Das können wir auch nach unseren fünf Tagen im Mai 2015 bestätigen, von Regen bis strahlendem Sonnenschein war alles dabei. Mit einem deutlichen Mehr an schönem Wetter.
Am ersten Reisetag geht es für drei von uns von Edinburgh nach Dumfries nahe der Irischen See, mit Zwischenstopps bei den Ruinen von Melrose Abbey und Jedburgh Abbey. Unseren vierten Mann treffen wir erst in Dumfries auf dem Weg ins Pub, stürmisches Wetter hatte seine Anreise verzögert. War der erste Tag geprägt von Klosterruinen, so liegt am zweiten der Schwerpunkt auf Schlösser und Burgen. Vom Caerlaverock Castle geht es über Drumlanrig Castle zum wunderschön gelegenen Culzean Castle. Balloch ist unser nächster Übernachtungsort und Start für unsere Fahrt durch den Loch Lomond and The Trossachs National Park. Ein früherer Musiker der brtischen Armee betreibt die Unterkunft, in der wir in Callander übernachten. Nicht nur, dass er seine Gäste mit Dudelsackmusik weckt, er begleitet auch das Frühstück mit musikalischen Einlagen. Zwei der bekanntesten Schlösser Schottlands stehen am vorletzten Tag auf unserem Programm, morgens Stirling Castle, nachmittags Edinburgh Castle, dazwischen besichtigen wir das Falkirk Wheel, ein Schiffshebewerk in Form eines Riesenrades. Am letzten Tag beschließt ein weiterer Stadtspaziergang durch Edinburgh unsere Schottlandreise.

Loch Lomond and The Trossachs National Park

Loch Lomond and The Trossachs National Park


Edinburgh Castle

Edinburgh Castle


Melrose Abbey

Melrose Abbey


Jedburgh Abbey

Jedburgh Abbey


Caerlaverock Castle

Caerlaverock Castle


Drumlanrig Castle

Drumlanrig Castle


Culzean Castle

Culzean Castle


Loch Lomond and The Trossachs National Park

Loch Lomond and The Trossachs National Park


The Highland Guest House Callander

The Highland Guest House Callander


The Highland Guest House Callander

The Highland Guest House Callander


The Highland Guest House Callander: Scotish Breakfast

The Highland Guest House Callander: Scotish Breakfast


Stirling Castle

Stirling Castle


Falkirk Wheel

Falkirk Wheel


Blick vom Nelson Monument auf Old Town, Edinburgh Castle und New Town

Blick vom Nelson Monument auf Old Town, Edinburgh Castle und New Town


On the road

On the road

Eine bestimmte Reise herauszuheben wäre gegenüber all den anderen ungerecht. Und so interessant jede einzelne von ihnen auch war, das besondere ist, dass wir uns – auch nach all den Jahren – immer auf unser Wiedersehen freuen. Bei aller Wichtigkeit der Besichtigungen und des Fotografierens ist das Schönste an diesen Treffen die Zeit, die wir miteinander verbringen.

Die ersten Zwanzig waren erst der Anfang. Nummer 21 ist schon geplant.

Interrail – Die Zweite

Das Reiseblog-Update zu Interrails 50. Geburtstag 2022.
Ursprünglich habe ich die Interrail-Artikelserie Interrail – Die Erste, Interrail – Die Zweite und Interrail – Die Dritte im Jahr 2010 zum 25. Jahrestag meiner ersten Interrailreise 1985 veröffentlicht.

Interrail Karte 1986

Interrail 1986


Donaueschingen – Straßburg – Paris – Lüttich – Maastricht – Utrecht – Amersfoort – Groningen – Neuschanz – Leer – Hamburg – KopenhagenOsloBergen – Myrdal – Flam – Myrdal – Oslo – Trondheim – Bodo – Trondheim – Oslo – Stockholm – Turku – Joensuu – Helsinki – Kemi – Tornio – Harapanda – Boden – Narvik – Kiruna – Stockholm – Malmö – Göteborg – Kopenhagen – Lübeck – Hamburg – Aachen – Brügge – Brüssel – Maastricht – Lüttich – Charleroi – Paris – Basel – Zürich – Schaffhausen – Singen – Donaueschingen

Donaueschingen – Singen – Schaffhausen – Zürich – Bern – Interlaken – Lauterbrunnen – Kleine Scheidegg – Jungfraujoch – Kleine Scheidegg – Lauterbrunnen – Interlaken – Luzern – Zürich – Schaffhausen – Donaueschingen

Donaueschingen – Singen – Schaffhausen – Zürich – Wien – Zürich – Schaffhausen – Donaueschingen

16547 Kilometer

Die Sommerferien 1985 bestanden aus zwei Teilen, meiner ersten Interrail-Reise und einem Ferienjob. Vom im Ferienjob verdienten Geld hatte ich mir meinen ersten eigenen Computer gekauft, einen Commodore 64, gebraucht für 400 D-Mark. Schon ein paar Monate später erwies sich dies als glückliche Entscheidung. Von einem Schulfreund bekam ich eine Kleinanzeige, in der ein Nebenjob als Programmierer für den C 64 gesucht wurde. Ich bekam nicht nur diesen Nebenjob (und mit ihm zum ersten Mal Geld für selbst geschriebene Software!), sondern darüber hinaus auch einen Ferienjob im Sommer 1986.

1986, die Schulzeit war zu Ende, das Studium scheinbar noch weit weg, und ich hatte meinen ersten richtigen Job als Software-Programmierer. Und richtig hieß in diesem Fall, dass ich sogar Urlaubsgeld bekam! Zwei der drei Wochen der bevorstehenden zweiten Interrail-Reise waren bezahlter Urlaub! Das klingt jetzt vielleicht wenig aufregend, für mich war es aber einfach unglaublich.

Und das Ticket selbst bekam ich von meinen Eltern als Geschenk zum Abitur bezahlt.

Interrail Ticket 1986

Interrail Ticket 1986

Das wichtigste Gepäckstück ist neben dem Fotoapparat der wirklich geniale Europafahrplan der Bundesbahn mit allen wichtigen europäischen Zugverbindungen außerhalb Deutschlands.

DB Auslandskursbuch 1986 Sommer

DB Auslandskursbuch 1986 Sommer

Während die erste Interrail-Reise in den Westen und Süden Europas ging, sollte es dieses Mal in den Norden gehen. Dies hatte allerdings auch einen Nachteil: Das Interrail-Ticket ist nur für Länder außerhalb Deutschlands gültig, will man Züge in Deutschland nutzen, muss man den halben Fahrpreis bezahlen. Donaueschingen liegt nun aber ganz im Süden Deutschlands, es ist das kleine rote DS auf der Karte. Um kostengünstig nach Skandinavien zu kommen, braucht man deshalb viel Zeit.

Von Straßburg (dorthin fuhren uns – neben mit war noch ein Freund dabei – meine Eltern mit dem Auto) nach Paris-Ost, Wechsel zu Fuß nach Paris-Nord, weiter ins belgische Lüttich, dort die Nacht auf dem Bahnhof.

Bahnhof Lüttich

Bahnhof Lüttich


Am nächsten Morgen von Lüttich über Maastricht, Utrecht, Amersfoort und Groningen zum kleinen niederländischen Grenzort Neuschanz. Mit einem Bus auf die deutsche Seite der Ems nach Leer, nicht damit rechnend deutsches Kleingeld dafür zu brauchen. Da der Busfahrer meinen 50 D-Mark-Schein nicht wechseln konnte (oder wollte), musste ich mir Geld von Mitreisenden borgen.
Im Bus vom niederländischen Neuschanz ins deutsche Leer: Hochseeschiff auf der Ems

Im Bus vom niederländischen Neuschanz ins deutsche Leer: Hochseeschiff auf der Ems


Weiter mit dem Daumen nach oben (ist schon mal aufgefallen, dass man heute kaum noch Tramper an Deutschlands Straßen sieht?). Von Leer mit dem Auto über Bremen nach Hamburg (letztere Strecke in irgendeinem Sportwagen mit Vollgas durchgehend auf der linken Spur).
Kreuzung Bundesstraßen bei Delmenhorst 75/322: Jürgen im T-Shirt mit dem Fürstenberg Holz Logo

Kreuzung Bundesstraßen bei Delmenhorst 75/322: Jürgen im T-Shirt mit dem Fürstenberg Holz Logo


Köhlbrandbrücke Hamburg

Köhlbrandbrücke Hamburg


Neuer Elbtunnel Hamburg

Neuer Elbtunnel Hamburg


Der Nachtzug Hamburg-Kopenhagen ging erst sehr spät am Abend, so dass noch Zeit zum Stadtbummel in Hamburg war. Und hier kommt auch mein Ferienjob wieder ins Spiel. Diesen hatte ich nämlich bei „Fürstenberg Holz“, dem unbekannten Bruder der „Fürstenberg Brauerei“. Beide nutzen aber das gleiche fürstliche Logo. Und ein T-Shirt mit diesem  Logo trug ich an jenem Tag.

Wegen des T-Shirts mit dem Fürstenberg-Logo wurde ich angesprochen. Von einem in St. Pauli tätigen Sozialarbeiter, der früher einmal in Donaueschingen gelebt oder gearbeitet hatte (oder beides, genau weiß ich das nicht mehr). Was folgte, war eine Hinter-den-Kulissen-durch-St.-Pauli-über-die-Reeperbahn-Tour. Er kannte jeden, jeder kannte ihn. Ganz schön interessant und aufregend für jemanden vom Land…

DB Auslandskursbuch 1986 Sommer: Übersicht Dänemark

DB Auslandskursbuch 1986 Sommer: Übersicht Dänemark

Mit Zug und Fähre ging es in der Nacht nach Kopenhagen.

Nyhavn Kopenhagen

Nyhavn Kopenhagen


Kleine Meerjungfrau Kopenhagen

Kleine Meerjungfrau Kopenhagen

Von Kopenhagen aus geht es in der folgenden Nacht weiter mit Zug und Fähre nach Oslo.

Hafen und Rathaus von Oslo

Hafen und Rathaus von Oslo


Karl Johans gate Oslo

Karl Johans gate Oslo

Die Tage in Norwegen verbringen wir zum Großteil im Zug, nicht nur nachts als Übernachtungsstätte, sondern auch tagsüber.

DB Auslandskursbuch 1986 Sommer: Übersicht Norwegen / Schweden (Norden)

DB Auslandskursbuch 1986 Sommer: Übersicht Norwegen / Schweden (Norden)


DB Auslandskursbuch 1986 Sommer: Übersicht Norwegen / Schweden (Süden)

DB Auslandskursbuch 1986 Sommer: Übersicht Norwegen / Schweden (Süden)

In den Zügen der Bergen-, Flåm- und Nordland-Bahn bekommt man viel vom Land der Fjorde zu sehen.

Bergensbanen (Bergen-Bahn): Veafjord

Bergensbanen (Bergen-Bahn): Veafjord


Flåmsbana Myrdal - Flåm: Kjosfossen

Flåmsbana Myrdal – Flåm: Kjosfossen


Endbahnhof der Flåmsbana Myrdal - Flåm

Endbahnhof der Flåmsbana Myrdal – Flåm


Flåm, Aurlandsfjord

Flåm, Aurlandsfjord


Bergensbanen (Bergen-Bahn): Hardangervidda

Bergensbanen (Bergen-Bahn): Hardangervidda


Bergensbanen (Bergen-Bahn): Hardangervidda

Bergensbanen (Bergen-Bahn): Hardangervidda


Nordlandsbanen (Nordland-Bahn)

Nordlandsbanen (Nordland-Bahn)


Nordlandsbanen (Nordland-Bahn)

Nordlandsbanen (Nordland-Bahn)


Nordlandsbanen (Nordland-Bahn): Ranfjord

Nordlandsbanen (Nordland-Bahn): Ranfjord


Auf dem Weg von Trondheim nach Bodø überqueren zum ersten Mal den Polarkreis.
Nordlandsbanen (Nordland-Bahn): Polarkreis

Nordlandsbanen (Nordland-Bahn): Polarkreis


Bahnhof Bodø: Endstation der Nordlandsbanen (Nordland-Bahn)

Bahnhof Bodø: Endstation der Nordlandsbanen (Nordland-Bahn)

Für die Städte Bergen und Trondheim blieb nur verhältnismäßig wenig Zeit.

Byfjord und Bryggen Bergen

Byfjord und Bryggen Bergen


Nidarosdom Trondheim

Nidarosdom Trondheim


Blick vom Nidarosdom Trondheim: Marktplatz mit der Statue des Stadtgründers und Wikingerkönigs Olav I Trygvason, Trondheimfjord mit Munkholmen

Blick vom Nidarosdom Trondheim: Marktplatz mit der Statue des Stadtgründers und Wikingerkönigs Olav I Trygvason, Trondheimfjord mit Munkholmen


Nidelva Trondheim

Nidelva Trondheim

Nach Norwegen ist Finnland das nächste Ziel: Dafür geht es mit dem Zug durch das südliche Schweden nach Stockholm, von dort mit der Fähre „Wellamo“ nachts nach Turku. Die Fähre bot einen ungewohnten Luxus: Eine gepolsterte Liege! Eine willkommene Abwechslung zu den Zugübernachtungen der Tage zuvor. Die skandinavischen Züge haben oft nur Großraumwägen, und in denen schläft es sich deutlich schlechter als in einem Abteil, zumindest dann, wenn man sich das Abteil nur zu zweit oder dritt teilen muss.

Fähre "Wellamo" der Silja Line

Fähre „Wellamo“ der Silja Line


Am frühen Morgen führt der Weg der Fähre durch das vor dem finnischen Festland liegende Schärenmeer.
Fähre "Wellamo" Stockholm - Turku

Fähre „Wellamo“ Stockholm – Turku


Blick von der Fähre "Wellamo" Stockholm - Turku

Blick von der Fähre „Wellamo“ Stockholm – Turku


Hafen von Turku: Fähre "Wellamo"

Hafen von Turku: Fähre „Wellamo“


Die Besichtigung von Turku besteht in einem Spaziergang vom Hafen zum Hauptbahnhof.
Burg zu Turku

Burg zu Turku


Dom von Turku

Dom von Turku

Von Turku ging es im Nachtzug zuerst in den finnischen Osten.

DB Auslandskursbuch 1986 Sommer: Übersicht Finnland

DB Auslandskursbuch 1986 Sommer: Übersicht Finnland


Morgens dann weiter entlang der sowjetischen Grenze in die finnische Hauptstadt Helsinki. Aus dem fahrenden Zug konnte man ein Blick hinter den eisernen Vorhang werfen, zumindest glaubten wir das.
Bahnhof Imatra

Bahnhof Imatra


Saimaa-Seengebiet

Saimaa-Seengebiet


Zu diesem Zeitpunkt ahnte ich noch nicht, dass ich ein paar Jahre später für zwei Monate in Helsinki leben würde (und dann einen Wochenendausflug nach St. Petersburg machen würde, in die Stadt, die jetzt im Jahr 1986 noch Leningrad heißt und für einen Interrailer nicht erreichbar ist). Helsinki ist – wie fast alle nordischen Städte – recht überschaubar. An einem Tag kann man viele der Sehenswürdigkeiten abklappern.
Senatsplatz Helsinki mit dem Denkmal für Alexander II. und dem Dom von Helsinki

Senatsplatz Helsinki mit dem Denkmal für Alexander II. und dem Dom von Helsinki


Parlamentsgebäude Helsinki

Parlamentsgebäude Helsinki


Blick vom Turm des Olympiastadions Helsinki

Blick vom Turm des Olympiastadions Helsinki

Der Weg führte uns vom Süden Finnlands in dessen Norden, zu Fuß ging es über die Grenze, vom finnischen Tornio ins schwedische Harapanda. Wenn auch schon recht weit im Norden, so doch immer noch südlich des Polarkreises.

Brücke über den Tornionjoki zur Suensaari Tornio

Brücke über den Tornionjoki zur Suensaari Tornio


Haparanda

Haparanda

Von Harapanda geht es mit dem Bus nach Boden, warum der Zug damals auf dieser Strecke nicht fuhr, weiß ich heute nicht mehr.

Bahnhof Boden

Bahnhof Boden

Weiter in den Norden geht es mit der Ofot-Bahn, an dessen Ende Narvik liegt. Auf dem Weg drothin überqueren wir zum zweiten Mal den Polarkreis in nördlicher Richtung.

Ofotbanen (Malmbanan): Polarkreis

Ofotbanen (Malmbanan): Polarkreis

Vorbei geht es an Kiruna, das zwischen den beiden Erzbergen Kiirunavaara und Luossavaara liegt. In diesen Erzbergen wird hochwertiges Magnetit-Eisenerz mit 60 bis 70 % Eisengehalt gewonnen.

Erzmine Kiruna

Erzmine Kiruna


Ofotbanen (Malmbanan) Lappland

Ofotbanen (Malmbanan) Lappland


Ofotbanen (Malmbanan): Vassijaure Lappland

Ofotbanen (Malmbanan): Vassijaure Lappland


Ofotbanen (Malmbanan): Rombaksfjord

Ofotbanen (Malmbanan): Rombaksfjord

In dieser Gegend kann es dann schon auch mal passieren, dass der Zug laut pfeifend auf offener Stecke anhält – zumindest dann, wenn eine Herde Elche nicht die Gleise verlassen will. Nur dass Mitte der 1980er noch niemand von einem Elchtest sprach.

Narvik ist hauptsächlich für seinen großen Eisenerzverladehafen bekannt. Kommt man dort erst am frühen Abend an (und will von der Stadt noch etwas sehen), gibt es keine Möglichkeit mehr für einen Nachtzug. Man braucht eine andere Übernachtungsmöglichkeit. Eine Bank im Wartesaal des Bahnhofes. Nur der Bahnhof schließt in der Nacht für ein paar Stunden. Und draußen ist es – auch im August – frostig kalt, besonders dann, wenn man ohne Schlafsack und Isomatte unterwegs ist. Ein abgestellter, nicht verschlossener Bauwaggon bietet die Rettung, zumindest bis früh morgens der Bahnhof wieder öffnet.

Erzverladeanlage Narvik

Erzverladeanlage Narvik


Erzverladeanlage / Erzhafen Narvik, Ofotfjord (Ofotfjorden)

Erzverladeanlage / Erzhafen Narvik, Ofotfjord (Ofotfjorden)

Narvik ist der nördliche Wendepunkt der Reise (eine Weiterfahrt zum Nordkap ist ohne eigenes Fahrzeug kaum möglich), jetzt geht es nur noch südwärts – genaugenommen sind es 1544 Kilometer in rund 21 Stunden. Die schwedische Hauptstadt Stockholm erleben wir bei schönstem Wetter.

Altstadt Gamla Stan mit dem Stockholmer Schloss

Altstadt Gamla Stan mit dem Stockholmer Schloss


Blick vom Stadshuset (Rathaus) Stockholm auf die Altstadt Gamla stan

Blick vom Stadshuset (Rathaus) Stockholm auf die Altstadt Gamla stan


Wasavarvet (Vasa-Werft) Stockholm: Wasa (Vasa)

Wasavarvet (Vasa-Werft) Stockholm: Wasa (Vasa)

Letzter Halt in Schweden ist Göteborg (bei Regen).

Dom zu Göteborg

Dom zu Göteborg

Von Göteborg geht es weiter mit Fähren und Zügen bis nach Hamburg.

Öresund bei Helsingborg

Öresund bei Helsingborg

In Hamburg ist gerade Dom, das große Vergnügungsfest auf dem Heiligengeistfeld. Ein – für mich – einzigartiges Erlebnis: Ich fahre zum ersten und zum letzten (!) Mal in meinem Leben Achterbahn! Ein unbeschreiblicher Horror. Die schlottrigen Knie sind mir bis heute in Erinnerung.

Von Hamburg sollte es wieder per Trampen nach Holland gehen. Nach der Nacht auf dem Hauptbahnhof suchen wir uns eine breite Straße und stellen uns mit dem Daumen nach oben an den Straßenrand. Mit dem ersten Auto, das uns irgendwann mitnimmt, kommen wir nicht weit. Bis Hittfeld, nur ein paar Kilometer südlich von Hamburg. An eine Autobahnauffahrt, die niemand zu nutzen scheint. Als nach Stunden (!) ein Auto hält und uns mitnimmt, vergesse ich meine Brille, ich hatte sie – müde vom ewigen Warten für ein Schläfchen auf dem Seitenstreifen abgenommen  – liegen lassen. Zum Glück fiel mir mein unscharfes Leben schnell auf…

Ich hatte nicht nur das Glück, meine Brille unbeschädigt wieder zu bekommen, das weitere Glück war auch, dass sich das stundenlange Warten gelohnt hatte. Unser Fahrer wollte bis nach Jülich. Am späten Abend kommen wir dort an. Und nehmen für das letzte Stück bis Aacheneinen Bus. In Aachen empfängt uns ein warmer, nachts nicht schließender Wartesaal. Früh morgens soll es mit dem Zug nach Brüssel gehen, ein Plan, der im ersten Anlauf scheitert, da wir Brüssel verschlafen und nachdem wir es merken und zu weit gefahren sind, erst wieder umdrehen müssen.

DB Auslandskursbuch 1986 Sommer: Übersicht Belgien

DB Auslandskursbuch 1986 Sommer: Übersicht Belgien


Grand Place mit dem Rathaus Brüssel

Grand Place mit dem Rathaus Brüssel


Maler auf dem Grand Place Brüssel

Maler auf dem Grand Place Brüssel


Manneken Pis Brüssel

Manneken Pis Brüssel


Kathedrale St. Michel Brüssel

Kathedrale St. Michel Brüssel


Atomium Brüssel

Atomium Brüssel

Die Reise geht langsam ihrem Ende entgegen, zuvor geht es aber noch nach Amsterdam.

DB Auslandskursbuch 1986 Sommer: Übersicht Niederlande

DB Auslandskursbuch 1986 Sommer: Übersicht Niederlande

In Amsterdam steht ein besonderer Punkt auf dem Programm, der Besuch der Heineken-Brauerei. Die Besichtigung der Brauanlagen musste an diesem Tag ausfallen. Nicht weiter schlimm, da die Probeverkostung damit früher beginnt. Nach gut zwei alkoholfreien Wochen – das Bier in Skandinavien war für das damalige Budget nahezu unbezahlbar – eine schöne Abwechslung. Die Besichtigung der Stadt verläuft besonders entspannt (auf die Idee einen Coffeeshop zu besuchen kamen wir damals nicht, als Leute vom Land hatten wir vor so was viel zu viel Respekt).

Heineken-Brauerei Amsterdam

Heineken-Brauerei Amsterdam


Paleis op de Dam (Königlicher Palast) Amsterdam

Paleis op de Dam (Königlicher Palast) Amsterdam

Für Paris bleiben auf dem Weg zurück in den Süden Deutschlands dieses Mal nur ein paar Stunden.

Place de la Concorde Paris

Place de la Concorde Paris


Basilique du Sacré-Coeur Paris

Basilique du Sacré-Coeur Paris


DB Auslandskursbuch 1986 Sommer: Übersicht Frankreich

DB Auslandskursbuch 1986 Sommer: Übersicht Frankreich

Über die Schweiz geht es zurück nach Donaueschingen.

Zwei kürzere Reisen folgen noch mit dem aktuellen Interrailticket. Zuerst eine Eintagesrundfahrt durch die Schweiz mit dem Jungfraujoch als einen absoluten Höhepunkt im wörtlichen Sinne.

DB Auslandskursbuch 1986 Sommer: Übersicht Schweiz

DB Auslandskursbuch 1986 Sommer: Übersicht Schweiz


Eiger (mit Nordwand), Eigergletscher, Mönch

Eiger (mit Nordwand), Eigergletscher, Mönch


Blick aus der Tunnelstation Eismeer unter dem Mönch

Blick aus der Tunnelstation Eismeer unter dem Mönch


Blick vom Jungfraujoch: Großer Aletschgletscher

Blick vom Jungfraujoch: Großer Aletschgletscher


Eispalast auf dem Jungfraujoch

Eispalast auf dem Jungfraujoch

Der Abschluss bildet eine Wochenendreise nach Wien. Freitag auf Samstag geht es hin, Sonntagabend zurück, die Nacht dazwischen auf einer Bank des Wiener Westbahnhofs.

DB Auslandskursbuch 1986 Sommer: Übersicht Österreich

DB Auslandskursbuch 1986 Sommer: Übersicht Österreich


Blick vom Südturm des Stephansdoms auf die Innere Stadt von Wien

Blick vom Südturm des Stephansdoms auf die Innere Stadt von Wien


UNO-City Wien mit Vienna International Centre

UNO-City Wien mit Vienna International Centre

Die zweite Interrail-Reise ist vorbei. Bis zur dritten (und letzten) werden zwei Jahre vergehen.

Mehr – meistens aktuellere – Bilder zu den besuchten Ländern gibt es unter den folgenden Links:

Comfort Art Hotel Siru Brüssel

In meinem Artikel über Dublin hatte ich schon mal meinen Hang zu Traditionen erwähnt. Dort ging es um die „Geburtstagsreisen“. Hier soll es um das jährliche Treffen mit alten Freunden aus Studienzeiten gehen.

1993 ging meine Studienzeit zu Ende, zumindest vorläufig, wer weiß das schon so genau. Die Zeit war für Physiker – und wahrscheinlich für viele andere auch – nicht einfach. Gerüchteweise bewarben sich oft Hunderte auf die wenigen Stellenanzeigen. Ich wollte aber nicht als Alternative zu einem „richtigen Job“ meine Zeit an der Universität (bzw. dem Max-Planck-Institut, an dem ich meine Diplomarbeit geschrieben hatte) durch eine Promotion verlängern. Etwas weniger schwäbische „Kehrwochen-Mentalität“ in der Luft würde vielleicht auch sonst nicht schaden (für sich Erinnernde möge das Stichwort „Goldregenweg“ reichen). So ging ich im Herbst 1993 weg von Stuttgart, zuerst nach Osnabrück, zwei Jahre später dann nach München. Um den Kontakt zu den jetzt ehemaligen Studienkollegen, die sich für eine Doktorarbeit entschieden hatten, zu behalten, habe ich dann die Weihnachtstreffen mitorganisiert, d.h. wir trafen uns in der Zeit zwischen Weihnachten und Silvester in Stuttgart zu einem ausführlichen Abendessen.

Ein paar Jahre später waren aber auch die alten Studienfreunde am Ende ihrer universitären Zeit und verstreuten sich über Deutschland. Stuttgart als Ort eines gemeinsamen Treffens war damit nicht mehr zwangsläufig erste Wahl. So schlug ich München vor. Bei der Überlegung, was man jenseits eines reinen Stadtbesuches machen könnte, bekam ich von einer damaligen Arbeitskollegin den Tipp mit der Partnachklamm bei Garmisch-Partenkirchen. Der letzte Schritt der Gedankenkette war dann noch auch die Übernachtung am Alpenrand zu machen, genau genommen Zelten auf dem Alpen-Caravanpark Tennsee. Das Wetter war zwar alles in allem ziemlich beschissen, aber nicht nur der 7:1-Sieg des deutschen Eishockey-Teams gegen Tschechien im Rahmen des World Cups in Garmisch-Partenkirchen blieb in bleibender Erinnerung. 1996 war somit das Geburtsjahr der jährlichen Studie-Reise (was zu diesem Zeitpunkt aber wohl noch keiner wußte). Vom Alpenrand ging es in den darauffolgenden Jahren über Holland, die Fränkische Schweiz, Prag, Budapest, Malta, Süditrol, das Elsass, Trier / Luxemburg, Mallorca, Sizilien, Istanbul und Thüringen zu unserem 14. Treffen im Mai 2009 nach Belgien.

Comfort Art Hotel Siru Brüssel

Das Comfort Art Hotel Siru in Brüssel wurde zu unserem Stützpunkt. Es liegt wenige Gehminuten südlich vom Bahnhof Brüssel-Nord (und ist dadurch auch schnell vom Flughafen zu erreichen). Die Zimmer sind nicht übermäßig groß, aber ausreichend, gleiches gilt für die Auswahl am Frühstücksbüffet. Viele Sehenswürdigkeiten Brüssels sind vom Hotel aus direkt zu Fuß zu erreichen. Nicht nur Brüssel stand für die vier Tage unseres 2009er Treffens auf der Liste, zusätzlich gab es noch je einen Tagesausflug nach Ostende und Brügge sowie nach Mechelen und Antwerpen. Die Abende waren aber alle in Brüssel, nicht zuletzt auch deshalb, dass alle ungestört die belgischen Bierspezialitäten genießen konnten.

Die fünf Teilnehmer unseres belgischen Treffens waren die gleichen fünf, die schon an unserem ersten Treffen 1996 in Garmisch-Partenkirchen und Umgebung dabei waren, so wie auch bei den meisten Treffen in den Jahren dazwischen. Eine bemerkenswerte Tradition. Und eine Tradition, die mich besonders freut.