Archiv für den Monat: Mai 2010

Barajas

Der Flughafen Madrid-Barajas ist nicht irgendein Flughafen, er ist der größte Spaniens und steht an vierter Stelle in Europa. Schöne breite Straßen führen zu ihm. Am Flughafen angekommen steht man als Mietwagenbesitzer aber vor einer fast nicht lösbaren Aufgabe: Wo gebe ich das Auto ab? Und wo tanke ich es vorher noch voll? Eine Beschilderung, die einem die Lösung dieser Aufgaben näher bringen könnte, fehlt völlig.

Ich erinnerte mich, dass mir bei der Abholung des Autos (warum bei spanischen Mietwagenausgaben stets Leute zu sitzen scheinen, die einen Computer zum ersten Mal in ihrem Leben gesehen haben, blieb mir auch dieses Mal wieder ein Rätsel) gesagt wurde, die Tankstelle am Flughafen befinde sich in der Nähe von Terminal 2. Und das Terminal 2 ist ja immerhin ausgeschildert. Und siehe da, ein einsames, kleines Tankstellenhinweisschild taucht im Straßenwirrwarr vor Terminal 2 auf. Für mich leider zu spät, ich fahre daran vorbei und trete eine neue Runde um den Flughafen herum an.

Flughafen Madrid-Barajas

Flughafen Madrid-Barajas

Im zweiten Anlauf weiß ich jetzt ja jetzt schon, wo das Hinweisschild steht, ich folge ihm und finde auch die Tankstelle. Nach dem Volltanken bekomme ich an der Kasse den Tipp, wie ich die Mietwagenrückgabestelle finden könne, ich solle doch einfach den Hinweisschildern zu Terminal 1 folgen. Dazu müßte ich nur einmal um den Flughafen herumfahren…

Gesagt, getan. Beim Kurven um das Flughafengelände, stelle ich fest, dass die digitale Tankanzeige meines Mietwagens nicht auf 100 Prozent steht. Als ordentlicher Mensch – und als solcher möchte ich die angedrohte Extragebühr für einen nicht-vollen Tank nicht zahlen – fahre ich zurück zu der Tankstelle und tanke wieder voll. D.h., ich versuche es zumindest, denn dieser Vorgang wiederholt sich noch zwei weitere Male, stets will der Zapfhahn nichts mehr rausrücken, immer meint aber die Tankanzeige, es könnte doch noch etwas rein gehen. An der Kasse müssen sie mich für verrückt halten, wenn ich wieder Diesel für ein paar Cent bezahle.

Die nächste Runde um den Flughafen herum führt mich schließlich zu Terminal 1 und zu den Mietwagenparkplätzen. Es scheint fast geschafft. Um es dem Mietwagenkunden nicht zu einfach zu machen, verzichtet man aber auch hier auf jegliche weitergehende Beschilderung. Einziger Vorteil ist, es gibt nur eine Einbahnstraße. Auf dieser halte ich mich immer in möglicher Nähe der Mietwagenparkplätze – nur nicht an der falschen Stelle abbiegen! – und finde – nachdem ich nun einen Teil des Flughafens zum vierten Mal umrundet habe – die Rückgabestelle. Ok, ganz einfach soll es nun auch noch nicht sein. Ich finde zwar den Parkplatz meines Vermieters. Wie es dort weiter gehen soll, steht selbst da nicht angeschrieben. Meiner nicht weit entfernten Verzweiflung folgend parke ich das Auto auf einer freien Stellfläche und gebe den Schlüssel ab. Es ist geschafft.

Nach vier Runden über den Madrider Flughafen ist das Mietauto abgegeben.